Die Reaktionen hier zum Interview überraschen mich nun wirklich. In
einem Forum, welches gern mal beim kleinsten Verdacht die Nazi-Keule
rausholt, werden Waldorf-Schulen verteidigt, und sogar der Begründer
der anthroposophischen Lehre mit relativen Samthandschuhen angefasst.
Der nun zweifelsohne eine Menge Publikationen geschrieben hat, denen
man getrost das Attribut "nicht ganz bei Trost" verleihen kann.
Ich persönlich halte Steiners Lebenswerk für indiskutabel. Man muss
lange suchen, um generalistische philosophische Ansätze zu finden.
Der esoterische Unfug ist so dominant, dass man beim Rest von
Glückstreffern ausgehen muss, anstatt einen Verdienst anzurechnen.
Wenn man bedenkt, dass andere Philosophen und Kundler zu Beginn des
20. Jahrhunderts schon lange noch heute gültige Grundsätze mitgeprägt
haben, kann man Steiner auch nicht als Opfer seiner Zeit
freisprechen.
Als Nicht-Waldorfer kann ich das innere System dieser Schulen nicht
beurteilen. Ich kenne persönlich nur einen Waldorfer, der ist ganz
patent, steht mit beiden Beinen im Leben, und ist sogar promovierter
Mediziner nach Art der aktuellen Lehre - nichts Abgedriftetes.
Andererseits kann ich mir aber auch nicht vorstellen, dass Pädagogen
an Waldorfschulen komplett neutral zu Steiners Lehren stehen. Und
damit ist eine Einflussnahme auf Menschen, die gerade heranwachsen,
zumindest kritisch zu hinterfragen - im Zweifelsfall zu
kontrollieren. Die Stuttgarter Erklärung der Waldorfschulen richtet
sich zwar gegen Rassismus, aber wenn man Kindern erklärt, sie würden
nach dem Verlust der Weisheitszähne den Ätherleib ausbilden, dann ist
das genauso mit Argwohn für die spätere Entwicklung zu betrachten wie
konfessioneller Religionsunterricht.
Kurzum: bei allem Verbesserungspotenzial, welches die öffentlichen
Schulen bieten, halte ich Waldorfschulen im öffentlichen
Bildungsauftrag für keine akzeptable Alternative. Die Lässigkeit, mit
der hier damit umgegangen wird, spricht eine interessante Sprache.
Comran
einem Forum, welches gern mal beim kleinsten Verdacht die Nazi-Keule
rausholt, werden Waldorf-Schulen verteidigt, und sogar der Begründer
der anthroposophischen Lehre mit relativen Samthandschuhen angefasst.
Der nun zweifelsohne eine Menge Publikationen geschrieben hat, denen
man getrost das Attribut "nicht ganz bei Trost" verleihen kann.
Ich persönlich halte Steiners Lebenswerk für indiskutabel. Man muss
lange suchen, um generalistische philosophische Ansätze zu finden.
Der esoterische Unfug ist so dominant, dass man beim Rest von
Glückstreffern ausgehen muss, anstatt einen Verdienst anzurechnen.
Wenn man bedenkt, dass andere Philosophen und Kundler zu Beginn des
20. Jahrhunderts schon lange noch heute gültige Grundsätze mitgeprägt
haben, kann man Steiner auch nicht als Opfer seiner Zeit
freisprechen.
Als Nicht-Waldorfer kann ich das innere System dieser Schulen nicht
beurteilen. Ich kenne persönlich nur einen Waldorfer, der ist ganz
patent, steht mit beiden Beinen im Leben, und ist sogar promovierter
Mediziner nach Art der aktuellen Lehre - nichts Abgedriftetes.
Andererseits kann ich mir aber auch nicht vorstellen, dass Pädagogen
an Waldorfschulen komplett neutral zu Steiners Lehren stehen. Und
damit ist eine Einflussnahme auf Menschen, die gerade heranwachsen,
zumindest kritisch zu hinterfragen - im Zweifelsfall zu
kontrollieren. Die Stuttgarter Erklärung der Waldorfschulen richtet
sich zwar gegen Rassismus, aber wenn man Kindern erklärt, sie würden
nach dem Verlust der Weisheitszähne den Ätherleib ausbilden, dann ist
das genauso mit Argwohn für die spätere Entwicklung zu betrachten wie
konfessioneller Religionsunterricht.
Kurzum: bei allem Verbesserungspotenzial, welches die öffentlichen
Schulen bieten, halte ich Waldorfschulen im öffentlichen
Bildungsauftrag für keine akzeptable Alternative. Die Lässigkeit, mit
der hier damit umgegangen wird, spricht eine interessante Sprache.
Comran