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546 Beiträge seit 18.07.2001

Ja, hinschauen lohnt sich

Wie ich vor einiger Zeit hier in telepolis schrieb:

"Und als die Speerspitze der Vereinigung von Umweltfrömmelei und
esoterischem Irrsinn muss in Deutschland die Anthroposophie gelten.
Die Anthroposophen (…) betreiben 233 Schulen in Deutschland, sie
unterhalten sowohl ideologisch als auch ökonomisch starke
Brückenköpfe in der Ökologiebewegung ("Weleda", "Wala", "Demeter")
und präsentieren sich insgesamt als eine sanfte Bewegung von
Naturfreunden mit leicht schrulligen Ideen zur Architektur.

Dann schlägt man einen der über 300 Bände auf, die die Äußerungen des
Bewegungsgründers enthalten, und es hebt einem den Rock. Da werden
zur Zeit des vollentwickelten Industriekapitalismus infantile
Wirtschaftssysteme entworfen, die einer Agrarkultur aus dem
Mittelalter entsprechen, da wird Atlantis für bare Münze genommen, da
werden krause Theorien über Botanik geäußert, die jeder
wissenschaftlichen Betrachtung Hohn sprechen, da wird eine Physik
betrieben, über die Archimedes gelacht hätte, da werden hanebüchene
Ernährungslehren formuliert, da wird ekelhafter Rassismus mit
wolkig-spirituellem Räucherwerk umgeben.

Die Anthroposophie ist das Musterbeispiel einer Religion, der es
hundert Jahre nach ihrer Gründung gelungen ist, die Wahnvorstellungen
ihres Gründers komplett in gesellschaftlich akzeptierten
Verkleidungen zu verbergen. Mit ihren Wurzeln in der
Lebensreformbewegung ist sie Teil einer historischen Traditionslinie,
die den Ökologismus bis heute bestimmt."

http://www.heise.de/tp/artikel/39/39191/1.html

Viele Grüße,

M. Hammerschmitt

http://about.me/marcham

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