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mehr als 1000 Beiträge seit 08.04.2009

Praxisfremde Stimmungsmache

Jeder Mensch, der eine Steiner-Schule selbst besucht hat oder sein
Kind diese besuchen ließ, weiß, dass es in der anthroposophischen
Schulpraxis nie um die Lehren von Rudolf Steiner geht.
Vielmehr sind die Waldorfschulen Orte der künstlerischen,
handwerklichen, musischen, humanistischen, ästhetischen und
literarischen ganzheitlichen Bildung, in der zudem die ganz normalen
Lehrpläne des deutschen und österreichischen Gymnasiums durchgeführt
werden.
Als Theaterprojekte werden Stücke von Franz-Xaver Kroetz und Ionesco
aufgeführt, keine Esoterikspiele aus Dornach.
Deshalb machen Waldorfschüler Abitur und studieren dann. Allenfalls
in der Waldorflehrerausbildung spielt Steiner noch eine gewisse
Rolle.

Die Stimmungsmache "Steiner war Rassist" geht an der Realität der
Waldorfschulen völlig vorbei.
Eine Ideologie ist übrigens nie eine Verdummung, sondern allenfalls
eine mehr oder weniger wirksame Denkanregung. 
Oder möchten wir jetzt die Soziale Marktwirtschaft abschaffen, weil
darin ein gutes Stück Karl Marx steckt? Oder Konjunkturprogramme,
weil das "Keynesianismus" ist?
Unsere gesamte Gegenwart hat ihre Wurzeln in den Ideologien von
Christentum, Marxismus, Psychoanalyse und Kapitalismus.
Verdummt ist nur, wer selbst das nicht weiß.

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