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  • Karsten W.

mehr als 1000 Beiträge seit 19.10.2000

Krieg ist schmutzig, unfair und brutal

Wenn ich manchmal Beiträge der Art "das ist aber unfair" im
Zusammenhang mit Krieg lese, dann frage ich mich schon, ob manche
Leute da nicht zu "romantische" Vorstellungen von Kriegshandlungen
haben. 

Beim Krieg geht es ja nicht um sportlichen Wettbewerb, sondern darum,
ein Ziel mit tödlicher Gewalt zu erreichen. Und zwar, indem man die
Leute, die dem Ziel im Weg stehen umbringt oder zumindest so
verletzt, das sie das eben nicht mehr tun.

In dem Sinne sind Kampfroboter einfach nur logische Konsequenz einer
Entwicklung immer effizienterer Geräte, Kriege zu gewinnen
durchzusetzen. Das hat mit dem Fauskeil angefangen, der wohl die
erste "Erfindung" der Menschheit war.

In den letzten Jahrzehnten hat sich nun das Bild vieler Menschen vom
Töten (glücklicherweise) etwas geändert und daher stehen die Armeen
(zumindest der "westlichen" Staaten) vor dem Problem, zwar einerseits
Kriege zu gewinnen, andererseits dabei aber möglichst wenig Leute
umzubringen. Und dabei vor allem möglichst wenig Zivilisten. Und
dabei sollten dann auch noch möglichst wenige der eigenen Leute bei
zu Schaden kommen.

Roboter sind da natürlich geradezu ideal: (Prinzipiell) genauer,
reparierbar, fernlenkbar, ermüdungsfrei, usw. Aber vor allem
selektiver als z.B. Bomben. Der Traum heutiger Generäle (und
Politiker) dürfte ein Heer von Robotern sein, welches eine Stadt
durchwandert, Aufständige ausfindig und kampfunfähig macht, dabei
aber kein einziges Kind tötet und auch die eigenen Leute nicht
gefährdet. Und so ist es auch kein Wunder, das daran fleißig
gearbeitet wird.

Ob das nun alles ganz schrecklich böse ist, steht eigentlich nicht
zur Debatte, denn das Militär ist ja nur ausführendes Organ. Wer
will, das kein Krieg geführt wird, kann das nur auf politischer Ebene
durchsetzen. Waffen gibt es seit Menschengedenken und zu hoffen, das
man Kriege verhindert, indem man bestimmte Waffentypen verbietet oder
ihre Entwicklung bekämpft, ist völlig illusorisch. Immerhin wird sich
das ganze Geld, was momentan in die Entwicklung von Kampfrobotern
fließt, wahrscheinlich später auch im zivilen Sektor auszahlen und
dann auch anderweitig nutzen.


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