Faulenzer schrieb am 7. September 2006 21:51
> > Rendite ist Rendite, egal ob sie der Staat einsteckt oder der
> > Privatmann. Dem geld ist es ja auch egal, wem es gehört.
>
> Sehe ich anders. Klassische Rendite läßt sich auch zur Spekulation
> nutzen.
> In Deinem Modell bliebe das Geld praktisch immer am Ort und kann
> lokal Umsätze generieren. :-)
Sorry, aber ob lokal oder nicht ist doch völlig gleichgültig. Steckt
hinter dem Zinshorror-Verein etwa auch noch Nationalismus?
> > Klar, wenn es das beste ist, was man schafft, einer negativen Rendite
> > ist es wohl vorzuziehen.
>
> Der Staat sollte seine Einnahmen mit Steuern decken und nicht
> dadurch, daß er Krankenhäuser zu abzuführenden Gewinnen zwingt.
Nein, der Staat soll das Geld der Büger nicht verschleudern, sondern
nutzbringend anlegen.
Man stelle sich vor, ein Finanzberater würde so mit Geld umgehen, wie
der Staat es tut, alle würden Sturm auf die Barrikaden laufen. Aber
der Staat verschleudert auch UNSER Geld. Ich bin nicht einverstanden,
wenn er es verschenkt.
Das Krankenhaus ist auch ein schlechtes Beispiel: Deine Theorie des
uneigennützigen Krankenhauses würde nur Sinn machen, wenn die
Patienten nichts für ihre Behandlung zahlen müssten. So ein System
haben wir aber nicht. Daher macht es schon Sinn, den Markt die
Qualität des Krankenhauses steuern zu lassen. Wettbewerb steigert
nunmal die Qualität. Wie würdest Du die Qualität in dem Krankenhaus
garantieren, wenn es nicht Effizient operieren muss?
> > > Nur theoretisch, da ja dann die Löhne auch sinken und mehr arbeitslos
> > > werden.
> >
> > Wohl kaum zwingend.
>
> Doch zwingend. Sieh Dir doch nur mal die heutige Situation an, wobei
> wir heute noch keine Deflation haben, aber Tendenzen in der Richtung
> sind schon da.
Enstschuldige mal, erstens scheint mir die Wirtschaft gar nicht so
schlecht dazustehen (Tipp: Horromeldungen könnnten auch Propaganda
der Industrie sein, denn die Profitiert, wenn die Menschen Angst um
ihren Arbeitsplatz haben), zweitens ist ja wohl extrem vermessen,
einfach zu behaupten die Deflation sei an allem Schuld. Die
Wirtschaft ist ein extrem komplexes System, Du kannst doch nicht
einfach irgendeine korrelierte Grösse rauspicken und behaupten, sie
sei an allem Schuld. Genausogut könntest Du behaupten der Ölpreis ist
Schuld, oder das viele Regenwetter, oder die Rocklänge der Frauen.
Also echt, bitte etwas mehr wissenschaftlichen Anspruch, bevor Du den
Weltuntergang prophezeist.
> > Egal welcher Anleger, sein "Schuldner" (z.B. die Bank) kann doch nur
> > eine Rendite versprechen, die er/sie auch realistisch erwirtschaften
> > kann. Da ändert auch die Geldmenge nichts daran.
>
> Die Bank weiß heute noch nicht, wieviel Rendite in 5 oder gar 10
> Jahren möglich ist. Auch Banker können nicht hellsehen. Sie können
> nur schätzen.
Natürlich, und wenn sie sich verschätzen, gehen sie halt im Ernstfall
Pleite. Das ist ganz normal, geht jedem Unternehmen so.
Nur die Regierung in Deinem Gemeinnützigen Krankenhaus würde
wahrscheinlich die Leute zwingen, als Patienten das Krankenhaus
aufzusuchen, damit es ausgelastet ist. Oder wie stellst Du Dir das
vor (Planwirtschaft)?
> > > Doch, das hat etwas mit Geldumlauf und "für den Realmarkt
> > > verfügbarer" Geldmenge zu tun.
> >
> > Der Geldwert passt sich doch der Geldmenge an.
>
> Ja, eben. :-)
Ja, Geldwert*Geldmenge = Konstant, also zumindest langfristig ändert
sich nichts grundlegendes durch Änderung der Geldmenge.
> Halt, halt. Hier liegt ein Mißverständnis vor. Die ZB garantiert
> keinen Guthabenzins. Sondern die Geschäftsbanken können sich zu z.B.
> 2% Geld bei der ZB leihen.
OK, Danke für die Aufklärung ;-)
Wobei ich dann nicht verstehe, wie die Japanische Zentralbank 0%
Zinsen anbieten kann? Warum leiht sich dann nicht jeder gleich mal
ein paar Milliarden?
Ich vermute mal, die Zinsen sind auch nicht allzu langfristig
garantiert? Darlehen sind ja auch oft befristet, und die Leute
spekulieren darauf, nach Ablauf der Frist ein billigeres Darlehen
aufnehmen zu können - was aber auch schiefgehen kann...
> > Rendite ist Rendite, egal ob sie der Staat einsteckt oder der
> > Privatmann. Dem geld ist es ja auch egal, wem es gehört.
>
> Sehe ich anders. Klassische Rendite läßt sich auch zur Spekulation
> nutzen.
> In Deinem Modell bliebe das Geld praktisch immer am Ort und kann
> lokal Umsätze generieren. :-)
Sorry, aber ob lokal oder nicht ist doch völlig gleichgültig. Steckt
hinter dem Zinshorror-Verein etwa auch noch Nationalismus?
> > Klar, wenn es das beste ist, was man schafft, einer negativen Rendite
> > ist es wohl vorzuziehen.
>
> Der Staat sollte seine Einnahmen mit Steuern decken und nicht
> dadurch, daß er Krankenhäuser zu abzuführenden Gewinnen zwingt.
Nein, der Staat soll das Geld der Büger nicht verschleudern, sondern
nutzbringend anlegen.
Man stelle sich vor, ein Finanzberater würde so mit Geld umgehen, wie
der Staat es tut, alle würden Sturm auf die Barrikaden laufen. Aber
der Staat verschleudert auch UNSER Geld. Ich bin nicht einverstanden,
wenn er es verschenkt.
Das Krankenhaus ist auch ein schlechtes Beispiel: Deine Theorie des
uneigennützigen Krankenhauses würde nur Sinn machen, wenn die
Patienten nichts für ihre Behandlung zahlen müssten. So ein System
haben wir aber nicht. Daher macht es schon Sinn, den Markt die
Qualität des Krankenhauses steuern zu lassen. Wettbewerb steigert
nunmal die Qualität. Wie würdest Du die Qualität in dem Krankenhaus
garantieren, wenn es nicht Effizient operieren muss?
> > > Nur theoretisch, da ja dann die Löhne auch sinken und mehr arbeitslos
> > > werden.
> >
> > Wohl kaum zwingend.
>
> Doch zwingend. Sieh Dir doch nur mal die heutige Situation an, wobei
> wir heute noch keine Deflation haben, aber Tendenzen in der Richtung
> sind schon da.
Enstschuldige mal, erstens scheint mir die Wirtschaft gar nicht so
schlecht dazustehen (Tipp: Horromeldungen könnnten auch Propaganda
der Industrie sein, denn die Profitiert, wenn die Menschen Angst um
ihren Arbeitsplatz haben), zweitens ist ja wohl extrem vermessen,
einfach zu behaupten die Deflation sei an allem Schuld. Die
Wirtschaft ist ein extrem komplexes System, Du kannst doch nicht
einfach irgendeine korrelierte Grösse rauspicken und behaupten, sie
sei an allem Schuld. Genausogut könntest Du behaupten der Ölpreis ist
Schuld, oder das viele Regenwetter, oder die Rocklänge der Frauen.
Also echt, bitte etwas mehr wissenschaftlichen Anspruch, bevor Du den
Weltuntergang prophezeist.
> > Egal welcher Anleger, sein "Schuldner" (z.B. die Bank) kann doch nur
> > eine Rendite versprechen, die er/sie auch realistisch erwirtschaften
> > kann. Da ändert auch die Geldmenge nichts daran.
>
> Die Bank weiß heute noch nicht, wieviel Rendite in 5 oder gar 10
> Jahren möglich ist. Auch Banker können nicht hellsehen. Sie können
> nur schätzen.
Natürlich, und wenn sie sich verschätzen, gehen sie halt im Ernstfall
Pleite. Das ist ganz normal, geht jedem Unternehmen so.
Nur die Regierung in Deinem Gemeinnützigen Krankenhaus würde
wahrscheinlich die Leute zwingen, als Patienten das Krankenhaus
aufzusuchen, damit es ausgelastet ist. Oder wie stellst Du Dir das
vor (Planwirtschaft)?
> > > Doch, das hat etwas mit Geldumlauf und "für den Realmarkt
> > > verfügbarer" Geldmenge zu tun.
> >
> > Der Geldwert passt sich doch der Geldmenge an.
>
> Ja, eben. :-)
Ja, Geldwert*Geldmenge = Konstant, also zumindest langfristig ändert
sich nichts grundlegendes durch Änderung der Geldmenge.
> Halt, halt. Hier liegt ein Mißverständnis vor. Die ZB garantiert
> keinen Guthabenzins. Sondern die Geschäftsbanken können sich zu z.B.
> 2% Geld bei der ZB leihen.
OK, Danke für die Aufklärung ;-)
Wobei ich dann nicht verstehe, wie die Japanische Zentralbank 0%
Zinsen anbieten kann? Warum leiht sich dann nicht jeder gleich mal
ein paar Milliarden?
Ich vermute mal, die Zinsen sind auch nicht allzu langfristig
garantiert? Darlehen sind ja auch oft befristet, und die Leute
spekulieren darauf, nach Ablauf der Frist ein billigeres Darlehen
aufnehmen zu können - was aber auch schiefgehen kann...