Faulenzer schrieb am 6. September 2006 21:36
> Wenn Du das so machst, dann baust Du Vermögen ab (in diesem Fall Dein
> eigenes).
> Das wäre die eine Möglichkeit.
> Nun haben aber nicht alle Leute einfach mal so 100 Tsd. Teuro
> Vermögen rumliegen. Also müssen sich diejenigen ohne Vermögen
> verschulden, wenn sie etwas unternehmen wollen.
> Dies ist dann eben die zweite und häufiger genutzte Möglichkeit.
In dem Fall gäbe es ja Schuldner, also kein Problem nach der "keine
Schuldner"-Theorie.
> > Vielleicht weil die Leute keine Kredite brauchen, weil sie schon
> > selber Geld haben. Warum soll es so wichtig sein, dass die Bank
> > Kredite an den Mann bringen kann?
>
> Was ist wohl das Hauptgeschäft einer Bank ? Soll die Bank ihren
> Geschäftsbetrieb einstellen und pleite machen ?
Wenn keiner sie mehr brauchen sollte, wäre das wohl die logische
Folge.
> Das natürlich auch. Aber die Werbung dafür ist erst in den letzten
> 3-4 Jahren so penetrant geworden. Vorher waren Konsumkredite doch
> bestimmt auch sehr lohnend, da hatte ich aber vielleicht 1-2 mal pro
> Jahr Kreditwerbung im Briefkasten.
Vielleicht sind die Leute auch einfach schlauer geworden ;-)
> > anderes ausgeben. Ich sehe nicht wieso es Schuldner für den
> > Geldkreislauf bedarf.
>
> Entweder Schuldner, oder irgendjemand baut Vermögen ab. Hast Du das
> Geld selbst, dann baust Du Vermögen ab.
Vermögen braucht es doch immer, sonst gibt es keine Verleiher.
> Nö, andersrum. Gehen die Schuldner aus, dann wird das vorher
> akkumulierte Geld nicht mehr unter die Leute gebracht, da dies ja nur
> (größtenteils) durch Kredit geschehen kann.
Oben erwähntest Du doch noch die Möglichkeit, Vermögen abzubauen??
> So, das würde aber dann bedeuten, das zuwenig Geld im Kreislauf wäre,
> --->Deflation.
> (Ausnahme hiervon: Die Superreichen kommen in Kauflaune und
> verkonsumieren ihr Vermögen komplett.)
Ist schon ein interessantes Gedankenspielchen, was passieren würde,
wenn ein Reicher alles Geld in seinem Sparstumpf horten würde. Ich
denke aber nicht, dass man das pauschal beantworten kann. Eine
Möglichkeit wäre, denke ich dass einfach Geld nachgedruckt wird - das
wäre zwar Inflation, aber da durch den Sparstrumpfbedingten
Geldmangel erstmal Deflation zugange wäre, würde es sich ausgleichen.
Und was dann, wenn der Reiche plötzlich alles Geld auf einmal in den
Markt drücken würde (falls das überhaupt möglich wäre)? Vermutlich
erstmal eine krasse Inflation, aber ab welchem Punkt das System
zusammenbricht, scheint mir nicht einfach so vorhersagbar zu sein.
> > Selbst wenn, ich bin nicht überzeugt dass Inflation oder Deflation an
> > sich schon mal was schlimmes sind.
>
> Ok, Deflation ist die Abnahme der verfügbaren Geld und Kreditmenge im
> Verhältnis zu den verfügbaren Waren. Also Geld ist sehr knapp,
> deshalb, der Geldwert steigt. ---> Waren werden billiger, aber Löhne
> werden NOCH billiger.
Wird nicht beides im gleichen Masse billiger??
> Produktion sinkt wegen mangelnder Kaufkraft ---> Mehr Arbeitslose....
> Abwärtsspirale.
Naja, das sind doch mehr Vermutungen als Fakten? Jedenfalls scheint
die Spirale nicht unaufhaltsam zu sein.
> Übrigens werden Monopol- und administrative Preise nicht billiger
> (Energie,Gebühren usw.), dies entzieht dem Gütermarkt noch weitere
> Kaufkraft.
> Die letzte Deflation in D wurde durch WK2 beendet.
> Sachkapitalvernichtung -->Inflation, dann Währungsreform.
Ein anekdotisches Beispiel, das wohl kaum Beweiskraft hat. Bei
Wikipedia steht übrigens, dass die Deflation schon vor dem Krieg
beendet wurde.
> > Wie wäre diese Investition (Apfel essen) dann Zinstechnisch zu
> > werten: könnte man nicht sagen es ist eine Investition mit 4,9%
> > Rendite (Inflationsbereinigt)? Oder wie genau? Denn selbst wenn wie
> > Du sagst der begrenzte Raum ausgefüllt ist und kein Wachstum mehr
> > möglich ist, derzeit liegt es noch in der Natur der Dinge, dass alles
> > mit der Zeit verfällt. D.h. Inflation ist eigentlich natürlich. Daran
> > gemessen ist dann permanentes Wachstum evtl. doch möglich.
>
> In diesem Fall beträgt die Rendite 0 (bzw. -0,1%)
akzeptiert
> Rendite von 5% gibts nur, wenn Du am Schluss 5 Äpfel mehr hast.
> Dieses Beispiel bildet allerdings das Finanzsystem nicht gut ab.
> Hiermit läßt sich schwer arbeiten.
Ich finde es im allgemeinen sinnvoller, sich auf die realen Güter zu
konzentrieren, weil man dann eben sieht, was real los ist...
> Inflationsrate wird in den Zinsen mit eingepreist. Somit findet der
> natürliche Verfall bei den (großen) Geldvermögen eben nicht statt.
Und wer bietet diese Zinssätze an???
> Wenn Du das so machst, dann baust Du Vermögen ab (in diesem Fall Dein
> eigenes).
> Das wäre die eine Möglichkeit.
> Nun haben aber nicht alle Leute einfach mal so 100 Tsd. Teuro
> Vermögen rumliegen. Also müssen sich diejenigen ohne Vermögen
> verschulden, wenn sie etwas unternehmen wollen.
> Dies ist dann eben die zweite und häufiger genutzte Möglichkeit.
In dem Fall gäbe es ja Schuldner, also kein Problem nach der "keine
Schuldner"-Theorie.
> > Vielleicht weil die Leute keine Kredite brauchen, weil sie schon
> > selber Geld haben. Warum soll es so wichtig sein, dass die Bank
> > Kredite an den Mann bringen kann?
>
> Was ist wohl das Hauptgeschäft einer Bank ? Soll die Bank ihren
> Geschäftsbetrieb einstellen und pleite machen ?
Wenn keiner sie mehr brauchen sollte, wäre das wohl die logische
Folge.
> Das natürlich auch. Aber die Werbung dafür ist erst in den letzten
> 3-4 Jahren so penetrant geworden. Vorher waren Konsumkredite doch
> bestimmt auch sehr lohnend, da hatte ich aber vielleicht 1-2 mal pro
> Jahr Kreditwerbung im Briefkasten.
Vielleicht sind die Leute auch einfach schlauer geworden ;-)
> > anderes ausgeben. Ich sehe nicht wieso es Schuldner für den
> > Geldkreislauf bedarf.
>
> Entweder Schuldner, oder irgendjemand baut Vermögen ab. Hast Du das
> Geld selbst, dann baust Du Vermögen ab.
Vermögen braucht es doch immer, sonst gibt es keine Verleiher.
> Nö, andersrum. Gehen die Schuldner aus, dann wird das vorher
> akkumulierte Geld nicht mehr unter die Leute gebracht, da dies ja nur
> (größtenteils) durch Kredit geschehen kann.
Oben erwähntest Du doch noch die Möglichkeit, Vermögen abzubauen??
> So, das würde aber dann bedeuten, das zuwenig Geld im Kreislauf wäre,
> --->Deflation.
> (Ausnahme hiervon: Die Superreichen kommen in Kauflaune und
> verkonsumieren ihr Vermögen komplett.)
Ist schon ein interessantes Gedankenspielchen, was passieren würde,
wenn ein Reicher alles Geld in seinem Sparstumpf horten würde. Ich
denke aber nicht, dass man das pauschal beantworten kann. Eine
Möglichkeit wäre, denke ich dass einfach Geld nachgedruckt wird - das
wäre zwar Inflation, aber da durch den Sparstrumpfbedingten
Geldmangel erstmal Deflation zugange wäre, würde es sich ausgleichen.
Und was dann, wenn der Reiche plötzlich alles Geld auf einmal in den
Markt drücken würde (falls das überhaupt möglich wäre)? Vermutlich
erstmal eine krasse Inflation, aber ab welchem Punkt das System
zusammenbricht, scheint mir nicht einfach so vorhersagbar zu sein.
> > Selbst wenn, ich bin nicht überzeugt dass Inflation oder Deflation an
> > sich schon mal was schlimmes sind.
>
> Ok, Deflation ist die Abnahme der verfügbaren Geld und Kreditmenge im
> Verhältnis zu den verfügbaren Waren. Also Geld ist sehr knapp,
> deshalb, der Geldwert steigt. ---> Waren werden billiger, aber Löhne
> werden NOCH billiger.
Wird nicht beides im gleichen Masse billiger??
> Produktion sinkt wegen mangelnder Kaufkraft ---> Mehr Arbeitslose....
> Abwärtsspirale.
Naja, das sind doch mehr Vermutungen als Fakten? Jedenfalls scheint
die Spirale nicht unaufhaltsam zu sein.
> Übrigens werden Monopol- und administrative Preise nicht billiger
> (Energie,Gebühren usw.), dies entzieht dem Gütermarkt noch weitere
> Kaufkraft.
> Die letzte Deflation in D wurde durch WK2 beendet.
> Sachkapitalvernichtung -->Inflation, dann Währungsreform.
Ein anekdotisches Beispiel, das wohl kaum Beweiskraft hat. Bei
Wikipedia steht übrigens, dass die Deflation schon vor dem Krieg
beendet wurde.
> > Wie wäre diese Investition (Apfel essen) dann Zinstechnisch zu
> > werten: könnte man nicht sagen es ist eine Investition mit 4,9%
> > Rendite (Inflationsbereinigt)? Oder wie genau? Denn selbst wenn wie
> > Du sagst der begrenzte Raum ausgefüllt ist und kein Wachstum mehr
> > möglich ist, derzeit liegt es noch in der Natur der Dinge, dass alles
> > mit der Zeit verfällt. D.h. Inflation ist eigentlich natürlich. Daran
> > gemessen ist dann permanentes Wachstum evtl. doch möglich.
>
> In diesem Fall beträgt die Rendite 0 (bzw. -0,1%)
akzeptiert
> Rendite von 5% gibts nur, wenn Du am Schluss 5 Äpfel mehr hast.
> Dieses Beispiel bildet allerdings das Finanzsystem nicht gut ab.
> Hiermit läßt sich schwer arbeiten.
Ich finde es im allgemeinen sinnvoller, sich auf die realen Güter zu
konzentrieren, weil man dann eben sieht, was real los ist...
> Inflationsrate wird in den Zinsen mit eingepreist. Somit findet der
> natürliche Verfall bei den (großen) Geldvermögen eben nicht statt.
Und wer bietet diese Zinssätze an???