Ist doch Jacke wie Hose seit Mossadegh.
Lachanfälle bekommt man auch beim Vergleich der Machtpolitik in der Darstellung wertewestl./dt. Momentaufnahmen bzw hier aus F. Alts Sicht mit dem Bildern/Nachrichten auf Al Dschasira o. ä . bezüglich Peking/Hongkong. Es sind nun mal Randalierer mit wertewestlicher Heiligsprechung, die da alles kaputt machen. Ein dt. Innenminister würde rotieren. Das bissigste was man über Chinas Kommunisten sagen kann, ist, sie haben Gründe aus dem Westen, auch deutschen, so zu handeln, wie sie handeln. 'Wir' liefern sie.
Xi und die gelbe Gefahr
Nicht direkt auf dem Platz des Himmlischen Friedens wurden Chinesen gekillt von 'friedlichen Studenten' aber gleich um die Ecke. Hat sehr lange gedauert, bis das bei mir ankam. Jetzt fehlt noch der Artikelautor, damit die Geilheit auf Farbrevolutionen kein Big Business mehr ist, sondern nur "Bäh" fürs so genannte aufgeklärte Bürgertum.
;) Was soll werden, wenn schon Franz Alt zu kurzsichtig ist, um die Richtigen anzuniesen?
Goethe wäre sauer, Schiller bekäme Locken und Lichtenberg würde den Autor verspotten.
> https://de.wikipedia.org/wiki/Sudelbücher
German-Foreign-Policy berichtete
> https://duckduckgo.com/?q=Beijing+site:German-Foreign-Policy.com
zB "Die Lehren der Geschichte"
> https://web.archive.org/web/20191005092509/https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/8061/
Teil II hat es nicht in wayback geschafft
https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/8067/
…
Auf AbstandWie Ferdinand Dudenhöffer, Leiter des CAR-Centers an der Universität Duisburg-Essen und einer der führenden Kfz-Experten der Bundesrepublik, erklärt, gehöre die deutsche Autoindustrie zu den Hauptverlierern der aktuellen US-Wirtschaftskriege. Dudenhöffer beziffert ihre Verluste, die bis 2025 wegen der Trump'schen Strafzölle und anderer Maßnahmen auflaufen würden, auf rund 700 Milliarden Euro. Berlin müsse "auf Distanz zu den USA" gehen und sich stärker China zuwenden, fordert der Experte.[1] China ist der bedeutendste Absatzmarkt der deutschen Kfz-Industrie. Allerdings hat Beijing erst vor kurzem klargestellt, dass es wegen der deutschen Unterstützung für Separatisten aus Hongkong (german-foreign-policy.com berichtete [2]) in gewissem Umfang auf Abstand zur Bundesregierung gehen wird.[3] Die strikte Zurückweisung äußerer Einmischung ergibt sich für die Volksrepublik auch aus der Erfahrung mit den Interventionen der europäischen Kolonialmächte. An diesen Interventionen beteiligte sich seit Ende der 1890er Jahre das Deutsche Reich. Deutsche Kolonialtruppen begingen damals schon bald auch blutige Massaker.
Die ersten Massaker
Die ersten Massaker, die deutsche Kolonialtruppen im Juni 1899 verübten, um den Widerstand der chinesischen Bevölkerung gegen das rücksichtslose Vorgehen der deutschen Kolonialisten beim Bau einer Eisenbahnstrecke durch die Küstenprovinz Shandong zu unterdrücken (german-foreign-policy.com berichtete [4]), ließen die Proteste der Einwohner weiter anschwellen. Im Januar 1900 gelang es der Regierung in Beijing, die dem Deutschen Reich keinen Vorwand für die Besetzung weiterer Landesteile liefern wollte, nur mit Mühe, eine große Eskalation zu verhindern. Diese ließ sich allerdings nicht mehr vermeiden, als der deutsche Gesandte in China, Alfons Mumm von Schwarzenstein, sowie der Oberkommandierende der Kolonialtruppen, Alfred von Waldersee, im Oktober 1900 grünes Licht für sogenannte Strafmaßnahmen gaben, die dem Widerstand gegen die kolonialen Eisenbahnbauten ein Ende setzen sollten. Am 23. Oktober 1900 brachten deutsche Militärs beim Angriff auf ein Dorf westlich der Stadt Gaomi mehr als 20 Menschen um, töteten anschließend 300 bis 400 Bewohner des benachbarten Dorfes Kelan, brannten am 27. Oktober die Wohnhäuser der Ortschaft Lujia nieder und ermordeten am 31. Oktober über 300 Bewohner des Dorfes Shawo, wobei sie 20 Familien vollständig auslöschten.[5] Die kolonialen Verbrechen sind heute in der Bundesrepublik weitgehend unbekannt.
Der Aufstand
Als die deutschen Truppen ihre Massaker unweit Gaomi verübten, war der Protest gegen den Eisenbahnbau bereits mit dem allgemeinen Widerstand in der chinesischen Bevölkerung gegen die koloniale Ausplünderung des Landes verschmolzen. Letzterer wurde von Widerstandsgruppen getragen, die zur Selbstverteidigung oft traditionellen chinesischen Kampfsport praktizierten; während sie selbst sich als "Yihequan" bezeichneten ("Fäuste der Gerechtigkeit und Harmonie"), wurden sie auf Deutsch gewöhnlich "Boxer" genannt. Ihr Aufstand eskalierte im Juni 1900, als Tausende von ihnen nach Beijing geströmt waren und am 20. Juni der deutsche Gesandte Clemens von Ketteler erschossen wurde. Am 21. Juni schloss sich der Kaiserhof der "Boxer"-Revolte an; Aufständische und Teile der regulären Armee umzingelten gemeinsam das Botschaftsviertel in der chinesischen Hauptstadt, in dem die Vertreter der Kolonialmächte residierten. Die Belagerung konnte bis zum 14. August gehalten werden; dann stürmten Kolonialtruppen Beijing.
Die Kolonialkoalition der Willigen
Während die Kolonialmächte den Aufstand in China im ersten Zugriff mit Hilfe europäischer, US-amerikanischer und japanischer Soldaten niederzuwerfen suchten, die entweder im Reich der Mitte verfügbar waren oder kurzfristig herbeigeholt werden konnten, mobilisierte das Deutsche Reich im Juli 1900 zusätzlich eine breite internationale Streitmacht, die den Widerstand umfassend und auf breiter Front bekämpfen sollte. Berlin konnte sich die Führung über die Intervention sichern; das militärische Kommando lag bei Alfred von Waldersee. Am 27. Juli 1900 verabschiedete Kaiser Wilhelm II. das deutsche Teilkontingent, das Ostasiatische Expeditionskorps, in Bremerhaven mit einer Rede, in der er zu "Rache" aufrief und die deutschen Soldaten anfeuerte: "Pardon wird nicht gegeben". Seine Ansprache ist als "Hunnenrede" bekannt und berüchtigt; german-foreign-policy.com dokumentiert Auszüge.[6]
Deutsche Mordbrennereien
Tatsächlich haben die deutschen Kolonialtruppen bei ihren Operationen zur Aufstandsbekämpfung in China den Aufforderungen ihres Kaisers Rechnung getragen. Am 11. September 1900 etwa eroberten deutsche Einheiten die Stadt Liangxiang rund 30 Kilometer südwestlich von Beijing. Sie setzten ihren Befehl um, alle "kampffähigen" Chinesen mit Ausnahme von Frauen und Kindern zu töten; mindestens ein Viertel der 3.000 bis 4.000 Einwohner von Liangxiang fiel ihnen zum Opfer. Zahlreiche weitere Massaker sind dokumentiert. Im Dezember 1900 etwa ermordeten deutsche Militärs bei der Eroberung der Stadt Shenzhou mehr als 1.000 Einwohner und zerstörten mehr als 2.000 Häuser. Die Gesamtzahl der Opfer der deutschen Mordbrennereien ist nicht bekannt. Die Haager Landkriegsordnung aus dem Jahr 1899 musste nicht eingehalten werden: Laut deutschem Verständnis galt sie nur für "zivilisierte" Nationen, zu denen man in Berlin China nicht zählte.[7]
Wie in Ostafrika
Nicht zuletzt leisteten die deutschen Truppen sich blutige "Strafexpeditionen" gegen Dörfer als bloße Vergeltung für erlittene eigene Verluste. Die Operationen erinnern stark an das gleichzeitige Vorgehen der deutschen Kolonialtruppen im heutigen Tansania, das von damaligen deutschen Offizieren ausdrücklich als "Vernichtungsfeldzug" bezeichnet wurde (german-foreign-policy.com berichtete [8]). Dabei sei "auffallend", konstatiert die Historikerin Susanne Kuß, "dass von den im Herbst 1900 in China stehenden internationalen Verbänden vor allem das deutsche Militär Strafexpeditionen durchgeführt hat".[9] So nahmen an 51 der 76 "Strafexpeditionen", die die internationalen Kolonialtruppen in der Provinz Zhili rings um Beijing durchführten, ausschließlich deutsche Einheiten teil. Bei vielen weiteren waren sie überproportional vertreten.
Eine rassistische "Musterkolonie"
Während die deutschen Kolonialtruppen in China mordeten, gingen Berliner Kolonialverwalter daran, im Gebiet um die Bucht von Jiaozhou eine "Musterkolonie" ("Gouvernement Kiautschou") zu schaffen. Diese sollte neben ihrer ökonomischen und militärischen Funktion auch als "deutsches Kulturzentrum" dienen und der als unzivilisiert geltenden chinesischen Bevölkerung die kulturelle Überlegenheit des Deutschen Reichs demonstrieren. Kern der Kolonie war ein ausschließlich für Deutsche reserviertes Areal der Hafenstadt Qingdao ("Tsingtau"), das Chinesen nicht betreten durften. Zusätzlich zur räumlichen Trennung waren Chinesen anderen rechtlichen Normen unterworfen als Deutsche. Es kam dadurch in der deutschen "Musterkolonie", wie der Historiker Klaus Mühlhahn feststellt, "zur konsequenten bürokratischen Umsetzung und Normalisierung einer Rassenideologie".[10]
Unauslöschlich eingebrannt
Die deutsche Kolonialherrschaft rings um die Bucht von Jiaozhou und die Mordbrennereien der deutschen Kolonialtruppen bei der Niederschlagung der "Boxer"-Revolte in den Jahren 1900 und 1901 haben den Niedergang Chinas im Schatten des europäischen, US-amerikanischen und japanischen Kolonialismus im 19. und im frühen 20. Jahrhundert massiv forciert. Sie haben dazu beigetragen, dass das Reich der Mitte, das 1820 fast ein Drittel der globalen Wirtschaftsleistung erbrachte, katastrophal abstürzte und 1949 - im Jahr der Gründung der Volksrepublik - zwar rund ein Viertel der Weltbevölkerung vereinte, aber keine fünf Prozent der Weltwirtschaftsleistung erzielte. Mit Blick auf die koloniale Unterwerfung und Ausplünderung Chinas schrieb vor Jahren der deutsche Diplomat Konrad Seitz, der von 1995 bis 1999 als Botschafter in Beijing tätig war: "Man muss dies alles wissen, will man das heutige China verstehen. Das Trauma des Sturzes in Armut und Schande und die Demütigung durch die Ausländer sind unauslöschlich in das Gedächtnis jedes einzelnen Chinesen eingebrannt."[11]
Mehr zum Thema: Die Lehren der Geschichte (I). Bitte beachten Sie auch unsere Video-Kolumne "Krieg gegen China".
[1] Diana Dittmer: Dudenhöffer rät zur Abkehr von USA. n-tv.de 02.10.2019.
[2] S. dazu Die Auslandszentrale der chinesischen Opposition.
[3], [4] S. dazu Die Lehren der Geschichte (I).
[5] Yang Laiqing: Die Ereignisse von Gaomi und der Widerstand der Bevölkerung gegen den deutschen Eisenbahnbau. In: Mechthild Leutner, Klaus Mühlhahn (Hg.): Kolonialkrieg in China. Die Niederschlagung der Boxerbewegung 1900-1901. Berlin 2007. S. 49-58.
[6] S. dazu Die "Hunnenrede".
[7] Susanne Kuß: Deutsche Strafexpeditionen im Boxerkrieg. In: Mechthild Leutner, Klaus Mühlhahn (Hg.): Kolonialkrieg in China. Die Niederschlagung der Boxerbewegung 1900-1901. Berlin 2007. S. 135-146.
[8] S. dazu Auf dem Weg zum Vernichtungskrieg (I) und Auf dem Weg zum Vernichtungskrieg (II).
[9] Susanne Kuß: Deutsche Strafexpeditionen im Boxerkrieg. In: Mechthild Leutner, Klaus Mühlhahn (Hg.): Kolonialkrieg in China. Die Niederschlagung der Boxerbewegung 1900-1901. Berlin 2007. S. 135-146. Hier: S. 140.
[10] Klaus Mühlhahn: Deutschlands Platz an der Sonne? Die Kolonie "Kiaotschou". In: Mechthild Leutner, Klaus Mühlhahn (Hg.): Kolonialkrieg in China. Die Niederschlagung der Boxerbewegung 1900-1901. Berlin 2007. S. 43-48. Hier: S. 45.
[11] Konrad Seitz: China. Eine Weltmacht kehrt zurück. München 2006. S. 100.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (19.10.2019 18:27).