Lenin wusste durchaus, dass ein (kapitalistisch) unterentwickeltes, wenn auch großes Land nur geringe Chancen hat. Er hatte damals auf die dt Revolution gehofft, aber die SPD-Führer haben die Chance vertan. Also musste er (unter neuen, imperialistischen Bedingungen) aus eigener Kraft und mit ausländischen Investitionen weiter kommen und hatte deshalb die NEP entwickelt, was weder die ursprünglich noch zugelassenen Sozialrevolutionäre noch später Stalin wirklich verstanden haben. Aber was will man auch von Berufsrevolutionären auf der einen und misstrauischen Alleinherrschern auf der anderen Seite erwarten?!
Putin hat mit der unter Jelzin entstandenen Situation umgehen müssen und hat dann folgerichtig die Oligarchen zum Ablegen politischer Ambitionen verpflichtet. In der Ukraine ist das nicht gelungen, begünstigt auch durch den ruthenischen Landesteil, der sich niemals wirklich als Russland zugehörig empfand, war er doch jahrhundertelang unter fremder Herrschaft. Und in Belarus lief die Entwicklung von Anfang an ganz anders.
China unter Mao hat zT ähnliche Fehler wie Stalin gemacht, sich aber letztlich auf Lenin besonnen und eine eigene chinesische NEP versucht, die letztlich erfolgreicher ist.
Aber nirgendwo findet man das Erfolgsrezept für sozialistischen Aufbau (es gab ja auch keins für den kapitalistischen) und jeder, der vorprescht, muss eigene Erfahrungen sammeln, was unter sich stetig verschärfenden globalen Bedingungen (monopolkapitalistischer Imperialismus) wohl nur die Stärksten schaffen können. D.h. aber nicht, dass nun in China das Erfolgsrezept für die ganze Welt entwickelt wird, höchstens Anregungen. Wahrscheinlich passt es nicht mal völlig für Indien und schon gar nicht für Japan, von den Koreas ganz zu schweigen, obwohl es recht vielfältig ist.