Zu Punkt 1 will ich mich nicht um Begriffe streiten, China spricht selbst von einem Kommunismus chinesischer Prägung. Wesentliches Merkmal: Grund und Boden sind Staatseigentum. Wälder, Berge, Steppen usw. sind kollektives Eigentum. Der Staat gewährleister die rationelle Nutzung der natürlichen Ressourcen (Art. 9) Die Außenpolitik basiert auf Frieden, Kooperation und Völkerrecht.
Ich empfehle Eike Kopf: Eine chinesische Reformation.
..nämlich als "kommun" oder "gemeinschaftlich". Die Wirtschaft basiert in den ganz grossen Dingen auf staatlicher Planung. Etwa Energieversorgung, Kraftwerke, Stromnetze, Eisenbahnlinien. Darunter kommt der eigentlich entscheidende grosse Bereich der privaten Wirtschaft.
Zitat aus https://de.wikipedia.org/wiki/Wirtschaft_der_Volksrepublik_China
" Die Ökonomie der Volksrepublik China hat sich durch die Wirtschaftsreformen von einem planwirtschaftlich organisiertem zu einem primär nach marktwirtschaftlichen Mechanismen funktionierenden Wirtschaftssystem gewandelt. Diese nach kapitalistischen Grundsätzen gelenkte Volkswirtschaft wird von der chinesischen Staatsführung als 'Sozialismus chinesischer Prägung' bezeichnet. Die dominante Rolle des Staatskapitals ist seit Ende der 1990er Jahre stark rückläufig."
Ende Zitat.
Das Wort "chinesische Prägung" wird dabei benutzt um zu rechtfertigen warum man Kapitalismus macht und in weiten Bereichen eben doch keinen konsequenten Sozialismus. Es gibt in China Ferraris vor Luxushotels und es gibt Bauern die ihre Kinder nicht zur Schule schicken können weil die auf dem Felde arbeiten müssen.
Andererseits war die medizinische Versorgung gut und fast umsonst. Auch das Rentensystem war so dass jeder Rentner mit dem Einkommen auskommen konnte, da musste keiner zur Tafel.
Die Firma für die ich 2015 bis 2018 tätig war, war 100% in Privatbesitz und musste ihre Produkte auf dem Markt verkaufen. Die Partei oder der Staat hatte keinen Einfluss. Die Firma war an der New York Stock Exchange gelistet (inzwischen offensichtlich geändert). Es war überhaupt nicht zu merken dass wir in China waren.
Die "kommunistische" Partei ist ein Sammelbecken diverser Meinungen, und zwar mindestens so breit gefächert als wenn man in Deutschland sämtliche Parteien alles zusammen in einer grossen Partei zusammenfasst.
Und wieder mal ein Beispiel:
Einer meiner Kollegen hatte einen amerikanischen Pass. Hatte in den USA studiert und war dort geblieben, Karriere gemacht, schönes Haus in Kalifornien gebaut, Familie, Kinder. Verständlich dass er pro-kapitalistische und pro-USA-Ideeen vertrat. Aber auch stark pro-EE, wollte eine Energiewende in China und den USA vorantreiben.
Dieser gute Mann war Mitglied der "kommunistischen" Partei !
Wäre die Partei kommunistisch im Sinne von Marx, Engels, Lenin, Mao etc hätte sie so einen doch gar nicht aufgenommen.