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  • Witzknubbel

726 Beiträge seit 06.09.2012

Der Artikel irritiert mich

R ist doch ohne Veränderung der Parameter konstant. Der einzige Parameter, den wir in der Hand haben, ist die Anzahl der Kontakte. Demzufolge dürfte sich R theoretisch nur ändern, wenn die Anzahl der Kontakte durch Maßnahmen verändert wird, was dann am 9.3., 16.3 und 23.3. der Fall sein müsste, wenn man nur die großen Maßnahmenpakete berücksichtigt. Da das RKI aber die Infektionszahlen, wie in dem verlinkten Bulletin beschrieben, über 7 Tage mittelt ist trotzdem eine stetige Kurve zu erwarten. Mit etwas Fantasie macht die Kurve dann genau das, was man erwarten würde, wenn alle drei Maßnahmen eine Wirkung gehabt hätten. Oder bin ich auf dem Holzweg?

Der Autor des Heise Artikels macht hier meines achtens nach zwei gravierende Fehler:
1) Er nimmt an, dass die Kurve den realen Zahlen "hinterherläuft" und sich noch nach den Maßnahmen verändert, was aber aufgrund des Nowcasts als Basis für die Schätzung von R, wie ihn das RKI in dem Bulletin beschreibt, imho eher nicht zu erwarten ist - auch wenn das bei dem Stützpunkt am 9.3. in der Tat der Fall zu sein scheint
2) Er verkennt, dass R=1 in der gemittelten Kurve logischerweise vor dem 23.03. liegen muss, wenn durch die Maßnahmen vom 23.03. an diesem Tag ein Wert von R<1 erreicht wird.

Ich finde das RKI Bulletin gut und lesenswert. Auch erscheinen mir die Annahmen und Schlüsse des RKI plausibel. Die des Heise Autors eher nicht. Eine Einschätzung des RKI zur Wirksamkeit der Maßnahmen habe ich in dem Bulletin auch nicht gesehen. Die Interpretation bleibt dem Leser und dem Heise Autor vorbehalten.

Das einzige was mir an den Zahlen des RKI seltsam erscheint: Warum steigt R bis zum 9.3.?

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