EnergieingenieurLE schrieb am 22.04.2020 19:43:
1. Von einem überlasteten Gesundheitssystem sind alle betroffen.
Stimmt. Das Gesundheitssystem ist ja schon öfter überlastet gewesen, daher ist es doch nicht schlecht, dass unsere Krankenhäuser seit Wochen halbleer sind. Sobald die Krankheitswelle kommt, wären genug Intensivbetten vorhanden.
2. Die Ansteckungsgefahr nimmt natürlich mit der Anzahl der Ansteckenden zu.
Klar. Mit der Argumentation könnte man leider das gesamte Leben verbieten, denn irgendeine Gefahr lässt sich immer finden. Ich will ja nur ungern den so unbeliebten Vergleich mit der jährlichen Grippe bemühen, also sage ich es so: Gefahren gibt es immer im Leben und man muss damit vernünftig umgehen. Autofahrer schnallen sich an und Fußgänger gehen nicht bei rot über die Straße. Das wäre ein weit hergeholter Vergleich. Nein, das hat nichts mit Ansteckung zu tun, ich bitte um ein wenig Transferleistung, denn es geht um den Umgang mit Gefahren. Man verbietet nicht das Fahren von Autos, sondern man schützt die Fußgänger.
Etwas konkreter: Gefahr durch Infizierte, die ansteckend sind, gibt es in der Natur immer. Daran ändert auch ein Lockdown nichts grundlegend, da ja trotzdem alle zur Arbeit und in den Supermarkt gehen. Würde man die gefährdeten Personen gezielt schützen, würden sich jedoch auch hohe Infektionszahlen nicht stärker im Krankenhaus bemerkbar machen. Es müsste doch eigentlich naheliegend sein, dass es sicherer ist, wenn man seine eigenen Verwandten besuchen kann, um ihnen Essen zu bringen (aber: Kontaktverbot), statt sie in den Supermarkt zu schicken, wo sie sich dann anstecken könnten, weil man niemandem den Zugang zum Supermarkt verbieten kann. Vernünftiges und verhältnismäßiges Verhalten sieht meiner Ansicht nach anders aus.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (22.04.2020 20:32).