ard.de schreibt:
In Deutschland hatte das Robert Koch-Institut bis vor kurzem noch davon abgeraten, Covid-19-Tote zu obduzieren. Zu gefährlich erschien diese Untersuchung, da die Ärzte sich dabei möglicherweise selbst infizieren könnten.
In der Schweiz gab es "keine Vorgaben in diesem Sinne", sagt Alexandar Tzankov, Leiter des Fachbereichs Autopsie am Unispital in Basel. "Wir sind ein sehr liberaler und nicht zentralistischer Staat." In der Schweiz obduziere bislang schon jeder Pathologe je nach Ausstattung der Autopsiesäle und "je nach Mut". Für Tzankov ist es auch selbstverständlich zu obduzieren. Denn nur so könne man die genaue Todesursache ermitteln - die "Physiologie des Sterbens" - die auch für die Behandlung schwerkranker Corona-Patienten wichtig sei. Insgesamt seien an der Uni Basel bisher 20 Covid-19 Verstorbene obduziert worden, sagt Tzankov.
https://www.tagesschau.de/investigativ/ndr-wdr/corona-obduktionen-103.html
Ja und die süddeutsche.de lässt den Tzankov deutlich werden:
Ein Großteil der Patienten sei stark übergewichtig gewesen, sagt der Experte
In der Schweiz haben die Pathologen je nach Ausstattung der Autopsiesäle und "je nach Mut" bisher schon obduziert, wie Alexandar Tzankov sagt, Leiter des Fachbereichs Autopsie am Uni-Spital in Basel. Dort wurden bisher 20 Covid-19-Verstorbene obduziert, und Tzankov will bereits Muster in den Diagnosen erkennen. "Alle Untersuchten hatten Bluthochdruck", sagt der Professor, "ein Großteil der Patienten war auch schwer adipös, also deutlich übergewichtig". Und es seien vorwiegend Männer gewesen. Mehr als zwei Drittel wiesen vorgeschädigte Herzkranzgefäße auf, ein Drittel war an Diabetes erkrankt.Neben der Klärung der Vorerkrankungen untersuchten die Mediziner um Tzankov auch Schäden am Lungengewebe der Verstorbenen. "Die wenigsten Patienten hatten eine Lungenentzündung", sagt er, "sondern das, was wir unter dem Mikroskop gesehen haben, war eine schwere Störung der Mikrozirkulation der Lunge." Das bedeute, dass der Sauerstoffaustausch nicht mehr funktioniere, und erkläre die Schwierigkeiten bei der Beatmung von Covid-19-Patienten auf den Intensivstationen: "Man kann dem Patienten so viel Sauerstoff geben, wie man will, der wird dann einfach nicht mehr weiter transportiert." Unklar ist, ob die Erkenntnisse bereits früher bei der Behandlung von Intensivpatienten hätten berücksichtigt werden können.
sie schreibt zu den Hamburger Obduktionen:
Der Bericht deckt sich auch mit einigen Erkenntnissen aus Basel. Etwa, dass bei einem Großteil der Toten Herzerkrankungen vorlagen. 55 von 61 der in Hamburg Untersuchten hatten laut Bericht eine "kardiovaskuläre Vorerkrankung", also Bluthochdruck, einen Herzinfarkt, Arteriosklerose oder eine sonstige Herzschwäche. 46 Obduzierte hatten eine Vorerkrankung der Lunge. 28 hatten Schäden an anderen Organen wie Nieren, Leber oder Transplantationsorgane. 16 waren demenzkrank, weitere hatten bereits eine Krebserkrankung, schweres Übergewicht oder Diabetes.
https://www.sueddeutsche.de/politik/coronavirus-covid-19-tote-1.4884154