Ansicht umschalten
Avatar von Arutha
  • Arutha

mehr als 1000 Beiträge seit 09.04.2015

Re: Bismark hat die richtigen Antworten auf die Herausforderungen ...

Oh doch. Gerade das Auslaufen lassen des Rückversicherungsvertrages trotz ausdrücklichen russischen Wunsches einer Verlängerung und Bereitschaft zu Konzessionen war der erste große (und vielleicht größte) Fehler der Politik unter Wilhelm II. Das führte zur russische-französischen Allianz.

Wikipedia:
Nach der Entlassung Bismarcks sah sich sein Nachfolger Leo von Caprivi außerstande, diese komplexe Politik erfolgreich fortzusetzen. Allerdings war schon Bismarck davon ausgegangen, dass der Rückversicherungsvertrag im Ernstfall nur eine kurzzeitige Wirkung im Verhältnis zu Russland haben würde. Schon während Caprivis Amtszeit plante eine „neue Generation“ im Auswärtigen Amt um Friedrich August von Holstein und Bernhard von Bülow die generelle Abkehr von Russland und einen Ausbau des Zweibundes zu einem mitteleuropäischen Machtblock, an den dann die Briten herangezogen werden sollten.

Wie ich sagte, die Zeiten hatten sich verändert. Russland ging es um Gebietes Eroberungen von den Osmanen,und den Panslawismus (Vereinigung aller Slaven unter russischer Herrschaft) . was sowohl Deutschland wie auch England verhindern wollten. Östreich-Ungarn, der gesamte Balkan und das Osmanische Reich wären destabilisiert worden. Deutschland sah sich gezwungen Russland dafür den Freifahtschein zu entziehen. Ich würde diese Entscheidung nicht unbedingt als falsch betrachten, obwohl sie Deutschland Jahre später geschädigt hat.

Ein weiter Fehler war der Umgang mit den Briten. Die wollten den Status Quo in Europa aufrecht erhalten und Deutschland war die Macht die das eigentlich ebenfalls wollte. Deshalb hatten Disraeli und Bismarck immer gut zusammen gearbeitet. Auch hatte Deutschland mangels Kolonien eben auch keine kolonialen Konflikte mit dem Empire im Gegensatz zu Frankreich und Russland.

Jup. die Briten wollten den Status Quo beibehalten. Sie als absolute Weltmacht. Schon 1887 begannen sie mit dem Merchandise Marks Act Deutschland Wirtschaft erfolglos einzuschränken.
als Deutschland dann mit Tirpitz Risikoflotte begann eine(rein defensive) Strategie für maritime Unabhängigkeit zu schaffen, und Deutschland im Schiffsbau drohte England technisch zu überflügeln, wurde Deutschland zu Feind, und England begann wie Frankreich mit irrsinnigen Aufrüstungsprogrammen. Deutschland stieg daraufhin aus dem Schiffsbauprogramm(welches nie den Zweck hatte England quantitativ zu überflügeln, Planung war 2/3 der englischen Kräfte ) aus.
1914 wollte Deutschland weder Kolonien, noch mehr Militär. Man blickte in die Innenpolitik.

Bewerten
- +
Ansicht umschalten