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  • Affenschaukel

mehr als 1000 Beiträge seit 11.10.2018

Von Geschichtsvergessenheit reden, gleichzeitig zu wenig von der Zeit verstehen

Herr Grassmann zählt munter auf, was Bismarck alles falsch machte. Die Hochstaplerin Baerbock mit ihrem Fake-Lebenslauf bekommt sogar a priori ein Prädikat, das sie gar nicht verdient hat, ganz im Gegenteil. Klar, kann man Bismarck runterreden (genau wie Hindenburg). Es ist nicht gleich nationalistisch, wenn man nicht das ganze eigene Geschichtsbuch am liebsten gestern als morgen ins Feuer werfen und ein eigenes Neues schreiben will. Die Gegenwart, da läuft alles super. Wie man dahin kam, ist frei interpretierbar, je nachdem, wie es einem passt.

Die Zeit Bismarcks war eine ganz Andere. Deutschland war anders... nee Moment, Deutschland existiert ja wegen Bismarck und seinen politischen Fähigkeiten. Ganz vergessen bei all den grünen Hochstaplerscheuklappen. Ja, Bismarck hat Leichen im Keller. Politiker, die Kriege führen, haben diese immer - da gibt es keine Engel. Herr Grassmann hat sich noch nicht mal so weit bemüht, noch weitere Leichen aufzuzählen. Zum Beispiel, wie Bismarck den französischen und deutschen Kaiser in einen Krieg manipulierte, der wegen seiner Taktiererei auch unzählige Menschenleben kostete. Und trotzdem. Bismarck war für damalige Verhältnisse ein herausragender Politiker und der Vater unseres heutigen Landes. Er machte aus dem deutschen Kleinstaatlereichaos letztendlich eine stabiles Staatenkonstrukt und daher ist er ein wichtiger Teil unserer Geschichte. Am Ende wollte Bismarck durch seine strategischen Fähigkeiten letztendlich weitere Kriege in Europa verhindern und setzte auf wirtschaftliche Zusammenarbeit zum Wohle aller, bastelte deswegen ein sehr kompliziertes Netz an Verträgen mit den anderen Nationen... die ihm 1914 um die Ohren flogen.

Baerbock geht es jedoch nur um Imagepflege auf dem Rücken unserer Geschichte. Schon die letzten Jahrzehnte wurde regionalpolitisch immer mehr Geschichte getilgt, indem man Straßen und Plätze sinnlos umbenannte. Das Nachkriegsdeutschland fing in den 1960ern an, sich auch kulturell "zu bereinigen" und die entsprechenden Behörden und Fachleute dürfen auf gar keinen Fall arbeitslos werden. Hat man also alles Verachtenswerte getilgt, sucht man sich weitere Themen. Hauptsache, man kann weiter herumdoktern.

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