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  • Sentinel

mehr als 1000 Beiträge seit 08.05.2023

Drohung und dann Kapitulation?

Die einfache Formel: "Wir dürfen jemandem, der droht, bloß kein Paroli bieten", hätte zur Konsequenz, dass Putin auch Anspruch auf Ostdeutschland erheben könnte und mit Verweis auf eine mögliche atomare Bedrohung, wir ihm dieses auch aushändigen müssten - denn sonst könnte es ja Atomraketen auf uns herabregnen.

Also: Nur weil jemand droht, heißt das noch lange nicht, dass man tun muss, was er will.

Was die atomare Bedrohung betrifft, existiert nicht umsonst ein glaubhafter Abschreckungsmechanismus: der des Zweitschlags.
Sollte Putin also in einem Anflug von dicker Hose ein paar SS20 zu uns rüberschicken, wären wir zwar tot, er wäre es keine 10 MInuten später aber auch. Also tut er es nicht - chicken game hin oder her. Putin ist zwar ein übler Mensch, aber kein retardierter Halbstarker. Immer wenn die russischen Truppen in Gefahr gerieten, ordnete Putin den Rückzug an und ließ nicht mit dem Kopf durch die Wand anrennen.

Und falls Putin die Ukraine nuklear angreifen sollte, wäre er seinen Schutzpatron China und alle seine Freunde von Indien bis Lula, auf einen Schlag los und hätte außer dem übergewichtigen Kind aus Pyöngyang niemanden mehr, der ihm beim Umgehen der Sanktionen hilft oder ihm irgendwas ab- oder verkauft. Damit würde Russland wirtschaftlich und somit letztlich auch militärisch in kurzer Zeit zusammenbrechen.

Also: Wer aus Angst vor Putins Drohungen ihm die Ukraine auf dem Tablett serviert, müsste das konsequenterweise auch mit unserem eigenen Land machen, wenn man die nukleare Drohung tatsächlich ernst nähme.
Da hier niemand Putin Deutschland geben will, bedeutet, dass hier auch niemand, einschließlich der Artikelschreiber, tatsächlich an eine handlungsweisende nukleare Bedrohung glaubt bzw. sich von einer potentiellen Drohung nicht in ihrem Handeln bestimmen lässt.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (10.08.2023 11:25).

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