Es ist zwar üblich Handlungen von Staaten mit denen von Privatpersonen zu vergleichen, meistens geht das jedoch komplett in die Hose - einfach, weil Staaten nach anderen Regeln funktionieren und andere Kriterien kennen.
Wenn Staaten drohen und sich in ihrer Logik der Eskalation bewegen, dann hat das nichts mit dem testosteron geschwängerten Geprotze von Halbstarken zu tun.
Zudem mach es einen gewaltigen Unterschied, ob sich ein Subjekt selber dem Risiko der physischen Vernichtung aussetzt, oder ob es den Befehl dafür gibt und andere Menschen in den Tod schickt.
Wie brutal und zynisch Staaten agieren, kann man z.B. der Ankündigung ukrainischer Politiker entnehmen, die Ukraine würde bis zum letzten Ukrainer kämpfen. Da wird der staatliche Zweck über ein bestimmtes Territorium zu herrschen (territoriale Integrität) so hoch gehängt, dass der Staat glatt Land und Leute opfert, um des Herrschaftsanspruches willens.
Das mag verrückt klingen, liegt aber in der üblichen Logik von Staaten und fällt deswegen den meisten Leuten nicht einmal unangenehm auf. Die hiesige Presse hat jedenfalls nichts daran zu beanstanden gehabt. Es gilt als ehrenvoll und spricht für die Sache, wenn "man" solche Opfer zu bringen bereit ist. Ein Politiker hat jedenfalls keine Bedenken, wenn er sein Volk in den Krieg schickt. Das ist das Mittel des Staates, um sich gegen seinesgleichen zu behaupten.
Die Kalkulation eines Politikers geht eben etwas anders. Der hat den Erfolg der Nation zum Anliegen. Und die Bürger sind dafür das Material. Und wenn tausende für den Erfolg und die Größe der Nation sterben müssen, dann ist das eben der Preis, der zu zahlen ist.
Das ist in Russland nicht anders als in der Ukraine oder sonst wo auf der Welt. Staaten sind skrupellos.