Es gibt zwar Oberbefehlshaber, also Menschen, die den Befehl zum Atomschlag geben. Die handeln aber nicht aus persönlichen Überlegungen heraus.
Insofern geht der Verweis auf die "Schwäche Putins" oder das Alter von Biden an der Sache vorbei.
Staaten haben Strategien die vorher festgelegt und institutionalisiert werden. Zuweilen in Gesetze gefasst werden. Es steht also die Staatsräson hinter solchen Strategien, und der jeweilige Befehlshaber ist das aufführende Organ, aber nicht das Subjekt der Entscheidung in dem Sinne, dass es von seiner persönlichen Verfasstheit abhängt ob und wann Atomwaffen zum Einsatz kommen.
Staaten legen sich Atomwaffen zu, weil die die ultimative Waffe sind. Vor allem, wenn man viele davon hat. Aber auch eine einzelne Atombombe auf Südkorea abgeworfen hätte gigantische Auswirkungen weit über die unmittelbare Zerstörung hinaus.
Man sollte sich als Privatperson nicht mit der Frage befassen, ob ein Staat blufft oder sich fragen, wie weit man eskalieren kann, ohne dass es zum atomaren Schlagabtausch kommt.
Klar ist, dass Staaten bereit sind, auch die eigene Vernichtung in Kauf zu nehmen. Staaten kapitulieren nicht, wenn sie noch über Mittel der Gegenwehr verfügen. Das deutsche Reich hat noch Alte und Kinder verheizt, auch wenn längst klar war, dass kein Opfer irgendetwas an der Niederlage ändern wird.
Diesen brutalen Standpunkt kann man immer wieder in der Geschichte finden. Von daher sollte man also davon ausgehen, dass Russland Atomwaffen einsetzen wird, wenn es sich elementar bedroht sieht.