Der Autor hat ja durchaus recht, wenn er darauf hinweist, dass die
Probleme (die er übrigens recht anschaulich herausarbeitet)
struktureller Natur sind. Überzeugt hat er mich aber trotzdem nicht.
Es ist nicht das demokratische System an sich, das die Probleme
verursacht, sondern es sind die Umstände unserer Zeit, für die die
Demokratie "bauartbedingt" nicht ausgelegt ist.
Früher, zu Zeiten der alten BRD, ging der Spruch rum: "Demokratie
lebt vom Mitmachen". Mitgemacht hat damals aber auch kaum jemand,
d.h., das politische Interesse war in weiten Teilen der Bevölkerung
nicht besonders groß. Das machte aber nichts. Heute sind die
politische Gleichgültigkeit und die verbreitete Unfähigkeit,
grundsätzliche Zusammenhänge (vor allen Dingen wirtschaftliche) zu
begreifen, absolut tödlich. Die Welt dreht sich viel schneller, und
nun müsste ein "Volkssouverän" her, der tiefer in die Materie
einsteigt und persönliche Interessen zum Wohle aller zurückstellen
kann. Den gab es damals nicht, und ihn gibt es heute nicht.
Das traditionell in völlig falschen Vorstellungen gefangene Wahlvolk
trifft nun in schwierigen Zeiten auf Politiker, deren Wohl und Wehe
wie eh und je vom Wohlwollen eben dieses Wahlvolks abhängt - nur dank
"Mediendemokratie" viel unmittelbarer als je zuvor. Auf jede neue
Umfrage wird wie auf Zuruf reagiert. Nachhaltige Politik kann daraus
nicht erwachsen, doch genau solche Politik müsste jetzt unbedingt
gemacht werden.
Probleme (die er übrigens recht anschaulich herausarbeitet)
struktureller Natur sind. Überzeugt hat er mich aber trotzdem nicht.
Es ist nicht das demokratische System an sich, das die Probleme
verursacht, sondern es sind die Umstände unserer Zeit, für die die
Demokratie "bauartbedingt" nicht ausgelegt ist.
Früher, zu Zeiten der alten BRD, ging der Spruch rum: "Demokratie
lebt vom Mitmachen". Mitgemacht hat damals aber auch kaum jemand,
d.h., das politische Interesse war in weiten Teilen der Bevölkerung
nicht besonders groß. Das machte aber nichts. Heute sind die
politische Gleichgültigkeit und die verbreitete Unfähigkeit,
grundsätzliche Zusammenhänge (vor allen Dingen wirtschaftliche) zu
begreifen, absolut tödlich. Die Welt dreht sich viel schneller, und
nun müsste ein "Volkssouverän" her, der tiefer in die Materie
einsteigt und persönliche Interessen zum Wohle aller zurückstellen
kann. Den gab es damals nicht, und ihn gibt es heute nicht.
Das traditionell in völlig falschen Vorstellungen gefangene Wahlvolk
trifft nun in schwierigen Zeiten auf Politiker, deren Wohl und Wehe
wie eh und je vom Wohlwollen eben dieses Wahlvolks abhängt - nur dank
"Mediendemokratie" viel unmittelbarer als je zuvor. Auf jede neue
Umfrage wird wie auf Zuruf reagiert. Nachhaltige Politik kann daraus
nicht erwachsen, doch genau solche Politik müsste jetzt unbedingt
gemacht werden.