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mehr als 1000 Beiträge seit 10.01.2003

Seehofer mag es ja an Anstand und Moral fehlen ...

... das ist aber kein Seehofer'sches Alleinstellungsmerkmal. Wer männerfeindliche Politik als Frauenförderung bezeichnet und am Diskriminierungsparagraphen des Grundgesetzes vorbeischmuggelt, handelt mindestens genauso frei jeden Anstands und jeder Moral.

Seehofer hat gewiss den falschen Zeitpunkt und Anlass gewählt, seine Aussage zu tätigen, deswegen ist sie nicht weniger richtig.

"Grenzen auf und alle reinlassen" ist keine vernünftige Zuwanderungspolitik, das ist überhaupt keine Politik, sondern Zurschaustellung von Machtlosigkeit. In Afrika sitzen Millionen Menschen auf gepackten Koffern, de vor Krieg, Gewalt, Hunger und Klima fliehen und anderswo sich eine Heimat suchen wollen - und das ist nur die Spitze des Eisbergs. Denn die Bevölkerungszahlen explodieren auf dem Kontinent, der Bevölkerungsdruck steigt weiter und das ruinierte Land kann seine Bewohner nicht ernähren. Es wird also nicht bei den Menschen bleiben, die schon losgelaufen sind, es werden noch viel mehr werden. Und alle wollen sie nach Europa, vor allen Dingen Schweden und Deutschland mit liberalen Einwanderungsregeln und Sozialsystemen. Im Prinzip sehen wir gerade den Anfang einer Völkerwanderung vor uns, wie es in der Geschichte der Menschheit immer wieder passiert ist.

Überhaupt: eine Einwanderungspolitik orientiert sich an den Wünschen der ansässigen Bevölkerung, nicht an den Wünschen der Einwanderungswilligen. In den USA, in Kanada, Australien, in den klassischen "Einwanderungsländern" sind die Hürden für die Einwanderung bewusst so hoch gelegt, dass eben nur hochqualifizierte, gut situierte Personen in das Land einwandern können. Der Rest, die "Hungerleider" sollen möglichst draußen bleiben und die Gesellschaft gar nicht erst behelligen. Gerade in den USA ist der Rassismus gelebte Realität: Afrikaner, Moslems und Mexikaner (Achtung: Kontinent, Religion, Nation) sollen also möglichst ferngehalten werden, während Europäer (ohne muslimischen Glauben) oder Asiaten willkommen sind.
Australien fährt eine Abschreckungskampagne, damit die ganzen Flüchtlinge eben gar nicht erst ins Land kommen und nimmt nur wenige Einwanderer überhaupt auf.
Und: selbst wer aufgenommen wird, bekommt keine Willkommensgeschenke, sondern einen Forderungskatalog vorgelegt: ohne Arbeit wird es schwer mit dem Visum und dem Einbürgerungsantrag, ohne nennenswertes Vermögen, um in einem Land ohne oder nur schwach ausgeprägten Sozialsystemen überleben zu können.

Jetzt braucht Deutschland/Europa keinen US-amerikanischen Rassismus, um sich die Leute auszusuchen, die da an den Grenzen aufschlagen. Eine vernünftige Einwanderungspolitik interessiert sich dennoch zuforderst für die Interessen der Gesellschaft und nicht für das Wohl der Einwanderungswilligen. Ist also das Interesse der Gesellschaft, auf Einwanderung zu verzichten groß, können die entsprechenden Gesetze auch so aufgestellt sein. Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir in Deutschland mit über 80 Millionen Einwohnern und mehr als 1,5 Millionen offiziellen Neuzugängen seit 2015 noch weitere Einwanderer aufnehmen müssen, zumal noch immer das Thema "Familiennachzug" auf der Tagesordnung steht (nach der BTW 2017) und einen Faktor 8 Familienangehörige mit sich bringen wird.

Dieses Land und diese Gesellschaft haben mehr Beitrag bezüglich "Einwanderung" geleistet, als gut für sie ist - und es muss auch erstmal gut sein. Dazu braucht es keinen Anschlag und keine schlecht gewählten Zeitpunkte, um diese Realität zu erkennen: genug ist genug. Wir müssen erstmal jene absorbieren, die schonmal da sind, ob nun als Flüchtlinge oder Migranten.
Wer das nicht erkennen will, handelt fahrlässig.

PS: absichtlich habe ich nur auf die afrikanischen Flüchtlinge/Migranten Bezug genommen und nicht auch noch osteuropäische Einwanderer bzw. solche speziell aus dem islamischen Kulturraum.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (10.07.2017 11:56).

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