Makrovir schrieb am 01.07.2022 23:02:
Die Nachfrage nach Wohnraum und dessen explodierter Preis ist übrigens auch ein Zeichen von kaum bedienbarer Nachfrage, die nach wie vor angeheizt wird.
Das halte Ich allerdings für ein Gerücht..
Hier in Berlin z.B kriegen Sie sofort eine Wohnung wenn sie bereit sind horrende Mieten dafür zu bezahlen. Im Preissektor von 1000 Euro aufwärts würde Ich da fast schon von einem Überangebot sprechen..
An so eine Wohnung kommen Sie aber nur wenn sie es sich leisten können nicht nur die 1000€ + monatlich zu bezahlen sondern auch noch die 3 Monate Kaution dazu auf den Tisch legen können..
Der Mangel besteht hier vor allem an bezahlbarem Wohnraum..
Nun, vielmehr sieht es so aus, die hier als "Luxuswohnung" über 1000 Euro bezeichnete Wohneinheit vor 10 Jahren in Berlin für rund 500 Euro gemietet werden konnte und für den Normalverdiener erschwinglich war.
Allerdings ist die Nachfrage durch eine (bilanziell ausschließlich aufgrund von Migration) immer grösser werdene Bevölkerung immer weiter gestiegen...grade dort, wo es die Neubürger hinzieht, also in großen Städten.
Dazu eben die Frage, wieviele dieser "Luxuswohnungen" sind denn kontinuierlich frei auf dem Markt, dass man hier sagen könnte, die würden ein Wohnungsproblem lösen, wären es keine "Luxuswohnungen"?
Und niemand würde doch diese teurer errichteten oder modernisierten Wohnungen dauerhaft leer stehen lassen, sondern sie im Zweifel preislich anpassen, bis eine Vermietung erfolgt.
Daher denke ich, dass es ein eher subjektiver Eindruck deinerseits ist, dass es hier massenhaft Leerstand gäbe.
Eine klassiches Inflation, wie man es aus dem Lehrbuch kennt, ist es vorallem nicht, da die Verbraucher inflationsuntypisch und eigentlich eher deflationsanregend ihr Geld zurück halten und auf sinkende Preise setzen, statt es in der Erwartung auf weiter steigene Preise wie wild rauszuhauen und dadurch die Inflation zu bestärken.
Wo bitte soll da der Unterschied sein ? Wir haben weniger Waren bei gleichzeitiger immenser Vergrößerung der Geldmenge = Inflation..
Da eben nicht nur die Geldmenge entscheidend für eine Inflation ist...sogar je nach Art der Inflation sogar als Faktor keine Rolle spielt, bzw. als alleiniger Faktor gar bei keiner der Arten der Inflation.
Setzt zum Beispiel ein Sparen der Marktteilnehmer ein, ist die Geldmenge eben kaum entscheidend.
Zudem hatten wir doch lange Zeit einen deutlich niedrigeren Leitzins, was sich in einer Inflation bei Anlagewerten deutlich machte, nicht aber bei Konsumgütern. Zur Erinnerung grade bzgl. Energie hatten wir beim negativsten Leitzins aller Zeiten PLUS der expensivsten Geldpolitik aller Zeiten die niedrigensten Sprit und die niedristen Gaspreise aller Zeiten (seit Bestehen des Euros).
Auch bei diesen deflationären Tendenzen war eben das NUR üppige Angebot entscheidend, da alles andere dagegen sprach.
Die Geldmenge und der Preis für Kapital tangierte hier, wie eben schon gesagt, nur die Anlagewerte und keine, nicht mal gut speicher-/lagerbare Kosumgüter.
Genau das ist jetzt anders, da das Angebot der Konsumgüter in fast allen Bereichen massiv verknappt ist.
Man kann hier relativ beliebig mit dem Leitzins und der Geldmenge spielen, es wird sich wenig an der derzeitigen Inflation ändern.
Deshalb ist die Frau Lagarde ja auch derzeit so verzweifelt, da kein Mittel greift.
Ich denke die meisten Leute halten Ihr Geld zurück weil Sie einfach nicht so viel davon haben und deshalb damit Haushalten müssen..
Eben, damit verringert sich sogar die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes, somit ist ein weiterer Faktor ausserhalb der reinen angebotsbedingten Inflation ausgeschlossen.