elklynx schrieb am 30.11.2024 14:54:
Falls irgendwo beschaffbar, bitte einmal dieses auf 107 Minuten geschnittene Interview ansehen:
https://en.wikipedia.org/wiki/The_Fog_of_WarJa, aus seiner damaligen Sicht ging es gegen "den Kommunismus", und seit den 90ern wusste er, dass er damit vollkommen falsch gelegen hatte. Vietnam war und ist eben nicht so leicht einseitig durch einen "Hegemonialblock" vereinnehmbar, was Francis Ford Coppola und John Milius schon in den 70ern wussten, als sie die nur in der Redux-Fassung von Apocalypse Now enthaltene Abendmahlszene auf der französischen Plantage schrieben. Ich verschriftliche mal einen kurzen Auszug aus der IMHO hervorragenden deutschen Synchro:
"Die Vietnamesen sind sehr intelligent. Die Russen wollten ihnen helfen. 'Kommt, gebt uns euer Geld! Wir sind doch alle Kommunisten!', Chinesen, 'Gebt uns Waffen, wir sind doch alle Brüder!' und sie hassen die Chinesen. Vielleicht hassen sie die Amerikaner weniger als die Russen und die Chinesen. Und wenn die Vietnamesen morgen Kommunisten sind, werden sie vietnamesische Kommunisten sein - und das habt ihr nie verstanden, ihr Amerikaner."
P.S.
Für Vietnamesen war der Krieg mit dem Abzug der Amerikaner nicht vorbei, weil die "kommunistische" Regierung Vietnams gegen das "kommunistische" Regime in Kambodscha in den Krieg zog:
https://de.wikipedia.org/wiki/Kambodschanisch-Vietnamesischer_KriegIm Euroamerikanischen Kulturgedächtnis kommt dieser Krieg nicht vor, weil man da nicht so schön unterstellen kann, dass der böse Westen (oder von mir aus auch Osten) daran irgendwie schuld sei.
danke für deine resonanz. aber wo soll ich deiner meinung nach geschrieben haben, dass das in vietnam funktioniert hat? kannst du afghanistan nicht von vietnam unterscheiden oder willst du mir etwa die worte im mund umdrehen?