stammt aber nicht aus Radebeul, sondern aus Hohenstein Ernstthal.
Das kriegt man mit, wenn man mal eine zeitlang in Radebeul gewohnt hat,
und wenn die Stadt hier gehandelt wird als Karl-May-Stadt, muss ich etwas enttäuschen:
sie haben das Museum dort, und die Villa, in der er schrieb,
wohl auch die Grabstelle, aber im Tagesgeschäft hört man dort nichts über ihn.
Eher geht es um einen Immobilienhype, dem Kultur- und Kunstorte zum Opfer fallen,
nicht zuletzt auch die berühmten Weinhänge.
Hier ist mal die monatliche Kulturzeitung des Ortes:
>https://www.vorschau-rueckblick.de/
und aktuell soll der Serkowitzer Gasthof verhökert werden, der 'Das Lügenmuseum' beherbergt, die Kommunikation dazu muss unter aller Kanone sein.
Weit mehr Bohei als um Karl May gibt's ums jährlich stattfindende Weinfest
mit Wandertheaterfestival, obwohl im Mai meist May im Lößnitzgrund stattfindet: mit nachgespielten Szenen aus Büchern, Pferdelager, Wigwams, Überfall auf den Lößnitz-Dackel und ähnliche Scherze. Soweit ich weiß, wurden mitunter auch Original-Indianer eingeflogen, zur Belustigung des Publikums.
Die haben dann Original-Tänze vollführt und sind an Hohen Stäben hoch, und einmal fiel einer runter- deswegen weiß ich das noch.
In Fragen kultureller Aneignung sollte Jens Balzer konsultiert werden, der dazu grade mit einem Buch in Erscheinung tritt.
>https://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/zuendfunk/jens-balzer-ueber-kulturelle-aneignung-und-eine-ethik-der-appropriation-100.html