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  • Naturzucker

mehr als 1000 Beiträge seit 06.03.2012

Kommt einem die Strategie nicht merkwürdig bekannt vor?

Wer 2008 die unbegrenzten Hilfen für Banken und Spekulanten kritisierte, der wurde als Anti-Europäer diffamiert.

Wer sich 2015 gegen den von den Medien propagierten kollektiven Rausch der "Willkommenskultur" stellte, der konnte ja nur ein Nationalist, Rassist oder Ausländerfeind sein.

Wer sich 2020 gegen zum Teil willkürliche wie wenig evidenzbasierte "Schutz"-Maßnahmen stellte, der konnte ja nur ein Corona-Leugner sein.

Wer aktuell die Klimapolitik der Regierung kritisiert oder hinterfragt, der kann ja nur ein Klimaleugner sein (wie kann man eigentlich das Klima leugnen?).

Und wer sich gegen die Kriegsrhetorik der von Washington gesteuerten Sprachrohre stellt, muss ja ein Putin-Versteher sein. Also ob sich Kritik an der aggressiven Expansionspolitik der Nato und dem Überfall Russlands einander ausschließen würden.

Die hysterischen Reaktionen der Haltungs-Mafia auf das Buch der Gescholtenen kommt daher nicht ganz überraschend. Welzer und Precht kann man nicht so ohne weiteres in eine der üblichen Schubladen zu den anderen Schmuddelkindern stecken. Aber im Auslassen und Verdrehen von Fakten haben unsere Haltungs-Journalisten der Leitmedien-Mafia eine seit Jahrzehnten perfektionierte Übung.

Interessant ist daher, wenn man hiesige Reaktionen mit denen im deutschsprachigen Ausland vergleicht. Wie auch schon zu Corona-Maßnahmen-Hochzeiten ist es immer wieder erkenntnisfördernd, auch mal Standpunkte, Aspekte und Meinungen abseits des hiesigen auf Uniformität geschalteten Meinungssumpfes auf sich wirken zu lassen.

Alleine dass man solche im Ausland selbstverständlichen Ansichten und Sichtweisen hierzulande in den sog. "Leitmedien" mit der Lupe suchen muss, sollte ja schon als Beleg dafür reichen, wie einseitig mitlerweile die Deutschen von Zwangsgebührenfunk und Hauptstadtjournalismus bevormundet und entmündigt werden.

Gute Journalismus trennt sauber zwischen Meinung und Bericht und versetzt mit seinen Berichten den Bürger in die Lage, sich selbst eine Meinung zu bilden.

Haltungsjournalismus kennt diese Trennung nur pro forma und keilt gegen alles und jeden aus, der es wagt, dieses Meinungsmonopol in Frage zu stellen.

Von solchen Leuten kann man daher auch keine sachliche und inhaltliche Debatte über ein Buch erwarten, was ihr Selbstverständnis von Grund auf kritisiert und bloßstellt. Eigentlich kann man mit solchen Leuten überhaupt nicht mehr diskutieren. Weil sie es gewohnt sind, nichts mehr kritisch zu hinterfragen sondern Kritik mit Beißreflexen zu kontern. Während man sich gegenüber den Vordenkern und Strippenziehern meist handzahm gibt.

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