Erfahrungsgemäß ist es keine gute Idee, die Frösche darüber entscheiden zu lassen, ob die Trockenlegung ihres Sumpfes eine gute Idee sei.
Da wundert es nicht, dass seitens der Kritisierten ein fast neurotischer Reflex erfolgt.
Wenn Einzelfälle als Mißstände thematisiert werden, wie etwa die Selbstbedienungsmentalität beim Ö/R, wo die Führungsriegen sich oft schamlos die Taschen voll machen, spielt man noch mit, zumal etwa der Springerkonzern gerne die Privatisierungskarte spielt, um mehr absahnen zu können.
Ein grundsätzliches Infragestellen der Berichterstattung kommt nicht auf die Tagesordnung - zumal es letztlich nur sehr, sehr wenige sehr reiche Eigentümer sind, die darüber entscheiden.
Nun können die Privatmedien im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben verbreiten, was ihnen genehm erscheint - die Gefahr, dass aufgebrachte Bürger die Auslieferung von Postillen wegen deren hetzerischer "Berichterstattung" mit physischer Gewalt verhindern, steht kaum noch an.
Anders sieht das bei den Gebührenfinanzierten aus, die sich in der momentanen Krisensituation der Meinungsführerschaft der "Qualitätspresse" nicht nur angeschlossen haben, sondern dreist diejenigen in der Regierungskoalition unterstützen, die in der Ukrainefrage Maß und Mitte verloren haben und einen Eskalationkurs befeuern, der selbst einen Atomkrieg nicht unwahrscheinlich erscheinen lässt.
Überspitzt könnte man sagen, sie lassen uns dafür bezahlen, dass sie in manipulativer Absicht eine irrationale Politik als "alternativlos" verkaufen.
Stimmen wie die von Precht und Welzer ist allemal wichtiger, als wichtigtuerische Äußerungen von "Journalisten", die in der Lage sind, "Lumpen-Pazifisten" zu identifizieren und in ihrer von Doppelstandards geprägten Selbstgerechtigkeit Unheil anrichten.