Sind wir schon ein Glaubensstaat, der Welterlösung predigt, nämlich die vor dem Klimatod.
Was unterscheidet den freiheitlich demokratischen Rechtsstaat von einem Glaubensstaat?
Der Glaubensstaat hat Staatsziele, die er über den Menschen stellt, z.B. nach den Geboten eines höheren Wesens das gottgefällige Leben zu führen oder für ein Ökotopia, das die ferne Zukunft für wen auch immer bereiten wird.
In der Demokratie gibt es hingegen kein Staatsziel, dass über den Köpfen der Menschen schwebt, sondern nur den Willen des Volkes, ein selbstbestimmtes Leben zu führen und zwar nach Maßgabe derer, die eine Stimme haben und nicht etwa nach Maßgabe einer Stimme, die sich irgendwelche Richter herbeifantasieren als die Stimme der Ungeborenen.
Die Frage ist bei allem doch, wer ist der Souverän? Der freie Mensch, der seinen Interessen folgt oder irgendetwas, das als äußeres Staatsziel oder als äußere Macht über ihm schwebt und einen Zwang auf ihn ausübt, dass er sich nicht mehr frei entscheiden kann? Der Mensch unter Zwang, unter einer Fremdherrschaft, also der Unfreie, der Unterworfene, ist letztlich nichts als der Sklave, dessen Lebenssinn im Jenseits liegt, der sein Leben opfert für ein imaginäres Ziel, für das sein reales Dasein nur Mittel zu einem übergeordneten Zweck sein kann.