Es ist halt nur inzwischen offensichtlich geworden, dass sich der Anspruch vieler Verfassungen und auch unseres Grundgesetzes, dass alle Staatsgewalt vom Volke ausgehen soll, nicht mit einer repräsentativen Demokratie verträgt.
Fragt man jetzt die Regierenden, auf was von beidem verzichtet werden soll, so wählen sie natürlich nicht die repräsentative Demokratie, sondern hinterfragen, ob es so gut ist, dass die Staatsgewalt vom Staatsvolk ausgehen soll. Braucht einen nicht zu wundern.
Neben der klassischen Basisdemokratie, wo alle über alles abstimmen, gibt es aber auch noch viele Zwischemodelle. Sei es eine Räte-Demokratie, von der wir ja heute noch die Betriebsräte haben, die den Globalisten/Neoliberalen bis heute ein schrecklicher Stachel im Fleisch sind.
Außerdem gibt es inzwischen erheblich bessere Abstimmverfahren als das übliche "Wir haben einen Vorschlag X: Wer ist dafür, wer dagegen...", mit all den Problemen, die das mit sich bringt wie mangelnde Differenzierung, Manipulierbarkeit der Abstimmenden usw. usf.
Ein viel besseres Verfahren ist z.B. das Systemische Konsensieren (http://www.sk-prinzip.eu/das-sk-prinzip/), ein System bei dem sehr zeit- und ressourcensparend fast beliebig viele Varianten gleichzeitig und sehr differenziert abgewogen werden können. Am Ende gewinnt dann nicht der lauteste Schreihals, sondern die Variante, mit der die jeweilige Gruppe am wenigsten Probleme hat. Es wird also auch davon ausgegangen, dass es keine perfekte Lösung für alle gibt, aber es kommt am Ende die Lösung heraus, mit der die meisten am besten leben können.
Demokratische Verfahren können auch problemlos je nach Regionalität abgestuft werden, denn je regionaler eine Entscheidung ist, desto sinnvoller ist meist eine direkte Abstimmung, je globaler desto sinnvoller sind andere Verfahren.
Aber all das setzt natürlich einen mündigen und interessierten Bürger voraus. Allerdings ist hier auch das systemische Konsensieren hilfreich, denn es hat die Eigenschaft, die Meinung von uninformierten Menschen geringer zu bewerten als die von Informierten, einfach weil sich die Informierten oft weitgehend einig sind, während die Uninformierten stärker statistisch verteilt abstimmen und darum eher "rausgemittelt" werden, aber lest Euch einfach mal die Seite zum Thema durch.
Wir leben halt Demokratie heute wie im antiken Griechenland und unsere Technik stammt aus dem 21. Jahrhundert, kein Wunder, dass das nicht gut funktioniert.