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  • Der Psychater

421 Beiträge seit 05.04.2020

Das ist keine cancel culture

Palmer ist seit Jahren ein Provokateur, der die Aufmerksamkeitsökonomie nutzt , um sich selbst darzustellen und um sich in den Reaktionen auf seine Provokationen zu suhlen. Die Provokationen dienen nicht der Öffnung der Diskurse, sie polarisieren und bewegen sich dabei außerhalb der grünen Programatik. Anlass bieten beliebige gesellschaftliche Ereignisse, die weder einen Bezug zu Tübingen, noch zu BaWü, noch zu den Grünen haben. Palmer lenkt als Dramaqueen ab von parteilichen Inhalten und zündet in one-man-shows Nebelkerzen. Er verteidigt sich und seine Provokationen mal mit 'Satire', was zurecht als politisch unprofessionell gebrandmarkt wird, mal mit AfD-typischen Attitüden á la 'Das-wird-man-doch-noch-sagen-dürfen', z.B. dass die Alten ja sowieso ins Gras beißen würden, also egal wären. Er macht dann jedoch eine Kommunalpolitik, die nicht so sozialdarwinistisch daherkommt. Zudem ist die Pandemie nicht nur das Problem von Leuten, die vom Tod gezeichnet sind. Purer Bullshit als Provokation, das ist Palmers Geschäft. Gerne stilisiert er sich dabei als Opfer einer angeblichen cancel culture, was jedoch eigentlich berechtigte Kritik an seinem kompletten Bullshit-Gelaber ist.

Es geht also darum, dass Palmer aus der Partei ausgeschlossen werden soll, weil er sich ganz offensichtlich parteischädigend verhält. Keine Ahnung, wie der Autor hier darauf kommt, dass wiederholt parteischädigendes Verhalten, das auch in Zukunft absehbar sein wird, von der Partei toleriert werden soll, sonst wäre es cancel culture und Tugendterror. Verfahren (oder das Nahelegen von Austritten) gegen parteischädigende Funktionäre und Mitglieder sind ein ganz normaler demokratischer Vorgang, schon häufig praktiziert, zuletzt bei den Maskenraffkes der Union. Das ist keine cancel culture, kein Tugendterror. Palmer kann sich weiter äußern wie und wo er möchte, kann sich einer anderen Partei anschließen oder eine neue gründen. Das steht ihm frei. Aber eine Partei kann auch beschließen, dass parteischädigendes Verhalten vorliegt und deshalb ein Glied ausgeschlossen werden soll, dass Palmer nicht mehr als Funktionär und Stellvertreter der Grünen sprechen und handeln darf.

Oder möchte der Autor sagen, dass Parteiausschlüsse generell verboten gehören, weil cancel culture und Tugendterror? Wenn es ein gutes Beispiel für ein berechtigtes Parteiausschlussverfahren wegen Parteischädigung braucht, dann ist das Palmer. Ich denke, so sehen es auch fast alle grünen Parteigängerinnen und Wählerinnen.

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