nicht ganz neu, was die Grünen da machen, aber vermutlich sehr wirksam.
WERTE verteidigen" : da wird spontan erstmal eine hohe Identifikationsbereitschaft angesprochen, denn wer könnte, egal wo er/sie steht, nicht sagen, dass das richtig und wichtig ist? Erst wenn zwei oder mehr miteinander reden: stellt sich nämlich heraus, dass das erst dann eine Aussage wird, wenn geklärt wird, um welche Werte es geht. Fleischessen oder Vermeidung von fleischlicher Kost, Kopfbedeckungen oder lose wehendes Haar, koscheres Essen oder Schweinebraten, sexuelle Freiheit oder Jungfräulichkeit bis zur Ehe, nie weinen oder doch auch usw.
"Frieden schützen" funktioniert ähnlich. Die inhaltlichen Differenzen dürften dann vor allem bei "schützen" zutage treten. Jede/r ruft innerlich ab, was die eigene Erfahrung mit "schützen" ist:
sich verstecken, sich warm anziehen, Maske tragen, impfen, Verhütungsmittel nehmen,
dunkle Unterführungen meiden, Zaun bauen, Wachhund anschaffen, Pistole griffbereit neben das Bett legen usw. usf.
Wer sich nicht die Mühe macht, mit sich und anderen zu klären, was denn genau damit gemeint sei, kann auf die Idee kommen, dass es das Eigene sei. Werch ein Illtum!
Nun ist es aber eben auch so, dass in dieser "Allgemeingültigkeit" der verwendeten Worthülsen eben auch eine Chance steckt: Jeder kann sie in seinem Sinn benutzen. Und darin liegt eine Chance : Aufgreifen, selber verwenden und : mit dem eigenen Inhalt füllen.
Bloß nicht: vermeiden, weil "die das sagen". Das führt nur dazu, dass wir bald Zustände haben wie in Bradburys "Fahrenheit 451": Guy Montag, der Feuerwehrmann, soll nicht etwa Feuer löschen, sondern seine Aufgabe ist es Feuer zu legen. An Bibliotheken.