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  • Robert Rabe

604 Beiträge seit 11.01.2002

Re: Die Wandlung der Grünen seit Beginn des 21. Jahrhunderts

Livius schrieb am 07.06.2024 04:13:

Die Grünen waren bei ihrer Gründung 1980 eine sehr heterogene Partei. Die Mitglieder kamen im wesentlichen aus Umweltinitiativen, der Friedensbewegung, der Frauenbewegung und sozialen Initiativen, die sich seit den 1970er Jahren gebildet haben. Dabei waren die Grundwerte der einzelnen politisch Aktiven sehr unterschiedlich - die gemeinsame Klammer der Partei bildete im wesentlichen die Ökologie.

Doch Mitte der 2000er Jahre haben Bündnis 90/Grünen ihre Werte sukzessive geändert. In Sachen Wirtschaft und Ökologie wurde der Green New Deal - eine kapitalismuskonforme Variante des Umweltschutzes - zur Leitlinie erklärt. Gesellschaftspolitisch wurden nun Wokeness und Genderthemen besonders betont. Dabei wurde die ursprüngliche grüne Meinungsvielfalt weitgehend aufgegeben und eine innerparteiliche Geschlossenheit hergestellt, die zum Teil mit einem autoritären Politikstil erreicht wurde.

Die moralisierenden gesellschaftspolitischen Vorstellungen zur Wokeness wurden auf die Außenpolitik übertragen und müssen nach Vorstellung der heutigen Grünen auch mit militärischen Mitteln verteidigt werden.

Eine erneute Wandlung der Grünen mit Grundwerten, die an die 1990er Jahre anknüpfen, halte ich für möglich. Hier sehe ich die Wähler gefordert. Denn bei dauerhaft schlechten Wahlergebnissen wird die Partei ihre Politik anders ausrichten müssen.

M.E. begann die Wandlung der Grünen schon in den 90ern - relevant war hier der Sieg der "Realos" (Joschka Fischer & Co) über die "Fundis" (Petra Kelly (Friedensbewegung) oder Jutta Ditfurth (Ökologie)).
Ich glaube, dass bei den Grünen einfach wenige, aber entscheidende Führungsfiguren korrumpiert wurden. Und das Problem wird man nicht mehr lösen können.
Was da genau passiert ist (also ob z.B. der "Umbau" der Grünen auch klandestin durch Steuerung von (ggf. gezielt aufgebauten und unterstützten) Führungsfiguren von außen betrieben wurde), ist sicher immer eine gute Grundlage für Verschwörungstheorien und düsteres Raunen.
Ich weiß es nicht, kann es mir aber immerhin vorstellen.
Alternativ liege ich aber vermutlich völlig falsch und Leute wie Annalena Baerbock sind einfach wirklich so drauf, wie sie sich geben und das Ergebnis einer langjährigen "normalen" Entwicklung bei den Grünen und nur mit NATO und Aufrüstung kann langfristig der Frieden geschützt werden.

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