Im Februar 2022 bestand die Forderung darin, dass die russischen Truppen auf die Linien zurück ziehen sollten, die unmittelbar vor dem Angriffskrieg bestanden, also auf die Linien von Januar 2022. Das heißt, die Aufgabe der Besetzung von Donbass und Krim war nie Teil Teil der Forderung. Das ist also schon mal ein Widerspruch zu dem, was sie sagen.
Da Putin die Souveränität der Ukraine generell anzweifelt, gibt es keine Friedensperspektive, sondern nur Sieg oder Niederlage. Mir ist es nicht ersichtlich, inwiefern es nachhaltigen Frieden geben könnte, wenn eine Kriegspartei das Existenzrecht der anderen negiert. Entweder wird die Existenz des ukrainischen Staates aufgelöst, oder der ukrainische Staat wird bewaffnet und unter einen militärischen Schutzschild genommen, weil er sonst keinen Frieden findet. Die Nichtanerkennung der Souveränität der Ukraine, also der ultraimperiale Anspruch Moskaus, erscheint mir das Haupthindernis, um zu einem Frieden zu kommen. Es gibt keine Option einer ukrainischen Neutralität, es gibt nur totale Unterwerfung oder Krieg.
Ich weiß gar nicht, warum den Grünen moralischer Rigorismus vorgeworfen wird. Zum einen unterscheidet sich die grüne Kriegsposition nicht von derjenigen von SPD, Union, FDP. Zum anderen sind die Grünen generell derart kompromissbereit, dass ich mich schon frage, ob man nicht die Union bekommt, wenn man grün wählt. So haben die Grünen Lützerath RWE in den Rachen geworfen, obwohl die RWE-Gutachten über der Notwendigkeit von Enteignung rein interessegeleitet waren und gar keine Substanz hatten. Es wird der Boden unter dem Dorf gar nicht abgebaggert werden, weil die Kohle nicht gebraucht wird, weiß man heute. Moralischer Rigorismus? Eher ein politisches Umfallen der Machtoptionen wegen. Zum Schäden der Werte, denn nicht die Kommunisten nehmen der Oma ihr Häuschen weg, es ist schwarz-grün, die dafür von RWE Parteispenden erhalten.