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  • Der Psychater

407 Beiträge seit 05.04.2020

Ziemlich oberflächliches Tamtam für einen philosophischen Bestsellerautor

Von welchen Werten ist denn genau die Rede? Ich interpretiere die Werte, die die Grünen meinen, als die menschlichen Grundwerte, sowie die Werte der Charta der Vereinten Nationen.

Wenn von diesen Werten die Rede ist, dann entpuppt sich die Rede wider das Prinzip von Gut und Böse als hohl. Denn wenn die Unantastbarkeit der Würde des Menschen nicht absolut wäre, sondern bloß ein relativer Wert, der Interessen unterworfen wäre, dann wäre diese Weltanschauung so totalitär, dass nach Meinung des Autors die Kriegsführung legitim wäre.

Also wenn ich "ein[] weltanschaulich neutrale[s] Regelwerk, wie der Rechtsstaat es national und das Völkerrecht es international darstellen soll[...]" als Wert ansehe, dann kann ich nicht Interesse dadurch ausgleichen, in dem ich diesen Wert negieren, ohne selbst totalitär zu sein, wogegen ja Krieg geführt werden sollte.

Das Problem des "Philosophen" ist, dass er bei der Wertebetrachtung nur an der Oberfläche bleibt, Werte und Interessen gegeneinander übergriffig ausspielt. Dabei ist die Unantastbarkeit von Grenzen oder Menschenwürde gar keine Moral, die Interessenausgleich negiert. Laut UN und Verfassung ist sie ein absoluter Wert, der mit Interessenausgleich gar nichts zu tun hat, sondern mit den Grundlagen von Antitotalitarismus. Diesen Wert zur Disposition zu stellen bedeutet Totalitarismus das Wort zu reden, was der Autor wiederum als absolut zu bekämpfen ansieht.

Ich erkenne also bloß Widersprüche.

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