Sommertag schrieb am 19. November 2012 19:06
[...]
> Genauso wie Pappes und Chomskys fein austarierte "knallharte
> Selbstkritik" von heute.
> Erst "aber echt wirklich nur ein Israel in den Grenzen von 1948"
> (schon eine gute Beute), hopps, was dann schleichend zu den Grenzen
> erst "vor" 1967 und dann kaum merklich zu "von" 1967 wird.
> Oh, welche ultraharte Forderungen der gestrengen innerzionistischen
> Opposition, und als Nächstes fordert Chomsky dann mit brüchiger
> Weltenschmerzstimme ganz entschieden die Einhaltung der Grenzen von
> 2003, - hopps wieder ein Sprung, - während Natiyahu sich zu dem
> Zeitpunkt dann aber nur die Grenzen von 2013 für einen dann aber echt
> total dauerhaften Frieden vorstellen kann.
Bezüglich Chomsky und Pappe liegen Sie m.E. falsch. Chomsky, der kein
Zionist ist, hat die 2-Staaten-Lösung entlang der Grenzen von 1967,
also im Einklang mit der Resolution 242, seit Jahrzehnten propagiert,
weil Sie ihm als einzige durchsetzbare Lösung erschien. Und Pappe
setzt sich für einen gemeinsamen, nicht-zionistischen,
multiethnischen Staat ein.
Was die schleichende Verschiebung der Grenzen anbetrifft und die
fortgesetzte Kolonisierung, so stimme ich Ihnen zu.
Der beeindruckende Pappe hat in diesem Jahr neu freigegebene
Dokumente von israelischen Regierungstreffen der Jahre 1965 bis 1968
aufgearbeitet, welche die Beschlüsse zum Umgang mit dem im Juni 1967
besetzten Westjordanland (und dessen Bevölkerung) enthalten. Bereits
zu diesem Zeitpunkt wurde offenbar die Strategie festgelegt, deren
Realisierung nachfolgend zu beobachten war und ist.
Hier ein Vortrag dazu:
> http://www.youtube.com/watch?v=08BrEQKn_qo&feature=relmfu
> http://www.youtube.com/watch?v=w611QF7yYZE&feature=related
bzw. hier:
> http://www.youtube.com/watch?v=r_tmOV98im4&feature=relmfu
> http://www.youtube.com/watch?v=hQwmZc-AS3I&feature=relmfu
Schlomo Sand, den ich bisher nicht kannte, scheint wohl einfach einen
anderen Arbeitsschwerpunkt zu haben, die Konstruktion
jüdisch-israelischer Identität.
Aber anhand eines so kurzen Interviews lässt sich m.E. weder das
genau einschätzen, noch die Details seiner (sonstigen) Positionen.
Gruss
Holzbank ;)
[...]
> Genauso wie Pappes und Chomskys fein austarierte "knallharte
> Selbstkritik" von heute.
> Erst "aber echt wirklich nur ein Israel in den Grenzen von 1948"
> (schon eine gute Beute), hopps, was dann schleichend zu den Grenzen
> erst "vor" 1967 und dann kaum merklich zu "von" 1967 wird.
> Oh, welche ultraharte Forderungen der gestrengen innerzionistischen
> Opposition, und als Nächstes fordert Chomsky dann mit brüchiger
> Weltenschmerzstimme ganz entschieden die Einhaltung der Grenzen von
> 2003, - hopps wieder ein Sprung, - während Natiyahu sich zu dem
> Zeitpunkt dann aber nur die Grenzen von 2013 für einen dann aber echt
> total dauerhaften Frieden vorstellen kann.
Bezüglich Chomsky und Pappe liegen Sie m.E. falsch. Chomsky, der kein
Zionist ist, hat die 2-Staaten-Lösung entlang der Grenzen von 1967,
also im Einklang mit der Resolution 242, seit Jahrzehnten propagiert,
weil Sie ihm als einzige durchsetzbare Lösung erschien. Und Pappe
setzt sich für einen gemeinsamen, nicht-zionistischen,
multiethnischen Staat ein.
Was die schleichende Verschiebung der Grenzen anbetrifft und die
fortgesetzte Kolonisierung, so stimme ich Ihnen zu.
Der beeindruckende Pappe hat in diesem Jahr neu freigegebene
Dokumente von israelischen Regierungstreffen der Jahre 1965 bis 1968
aufgearbeitet, welche die Beschlüsse zum Umgang mit dem im Juni 1967
besetzten Westjordanland (und dessen Bevölkerung) enthalten. Bereits
zu diesem Zeitpunkt wurde offenbar die Strategie festgelegt, deren
Realisierung nachfolgend zu beobachten war und ist.
Hier ein Vortrag dazu:
> http://www.youtube.com/watch?v=08BrEQKn_qo&feature=relmfu
> http://www.youtube.com/watch?v=w611QF7yYZE&feature=related
bzw. hier:
> http://www.youtube.com/watch?v=r_tmOV98im4&feature=relmfu
> http://www.youtube.com/watch?v=hQwmZc-AS3I&feature=relmfu
Schlomo Sand, den ich bisher nicht kannte, scheint wohl einfach einen
anderen Arbeitsschwerpunkt zu haben, die Konstruktion
jüdisch-israelischer Identität.
Aber anhand eines so kurzen Interviews lässt sich m.E. weder das
genau einschätzen, noch die Details seiner (sonstigen) Positionen.
Gruss
Holzbank ;)