Man sollte soziale Marktwirtschaft nicht mit Turbokapitalismus verwechseln.
Im Buch "Querschüsse" von Michael Moore lobte dieser die Europäer, da damals in europäischen Firmen/Konzernen das höchste Gehalt im Vergleich zum Gehalt eines normalen Arbeiters im gleichen Betrieb nur beim 43-fachen lag, aber in den USA schon beim 419-fachen (die Zahlen habe ich so aus meiner Erinnerung). Etwa 15 Jahre später bekam Winterkorn von VW den 700-fachen Boni.
Im Buch "Die Schock-Strategie" von Naomi Klein schreibt diese, dass es z.Z. der kommunistischen Regime im Ostblock ein Wettstreit dazwischen gegeben habe, welches System der beiden (Marktwirtschaft im Westen und Planwirtschaft im Osten) das sozialere sei. Mit dem Ende des Ostblocks habe die Marktwirtschaft angefangen, immer weniger sozial zu werden.
Die Agenda 2010 war u.a. auch eine Antwort auf eine scheinbare Krise der sozialen Marktwirtschaften, welche diese meist in freie Marktwirtschaften umwandelte und für freie Marktwirtschaften anscheinend nicht existierte.
Ich denke ein Problem ist, wie eine Firma die bessere Gehälter zahlt und mehr an Sozialleistungen abgeben muss, sich gegen eine gleich gut aufgestellte Firma aus einem Land, wo dieses nicht nötig ist, auf dem internationalen Markt behaupten soll. Ich weiß nicht, ob soziale Marktwirtschaften besser Schutzzölle gegenüber freien Marktwirtschaften hätten erheben sollen. Die Lösung soziale Marktwirtschaften eher zu killen, hat zumindest neue, teils größere Probleme geschaffen. Ich glaube, ich hätte gerne das Problem zurück.