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  • Feuermelder

mehr als 1000 Beiträge seit 23.01.2005

Re: Wann trifft Rassismus zu?

Der_Irre_Polterer schrieb am 14. Mai 2013 09:57

> Feuermelder schrieb am 13. Mai 2013 18:55


> > Es geht hier gar nicht darum, aus
> > irgendwelchen Nationalitäten irgendeinen Rassismus herzuleiten. Oder
> > bezeichne Staaten als Verwaltungseinheiten oder als Wertegefüge oder
> > sehe es als goblale lokale Einheiten an mit mehr oder weniger
> > spezifischen Eigenheiten. 

> Genau das ist doch die Denkweise, die, überkonsequnet angewendet, zum
> Rassismus führt!

Der Punkt ist, irgendwelche Einteilungen werden gemacht! Im Grunde
sind sie beliebig, aber da es auch gilt Kontinuitäten zu haben und
auch zu wahren, setzt man wohl auf Konzepte, die schon lange
existieren und sich mehr oder weniger bewährt haben. 


> > Die Frage lässt sich auch so stellen, warum redet man auf der Erde
> > von Ländern oder Nationen? Warum sind sie auf allen Landkarten
> > eingzeichnet. 

> Weil die eine Machterhaltungsmassnahme einer bestimmten Kaste sind.

Noja, das ist wohl zu absolut gesehen! Ginge es dabei nur und
ausschließlich um Macht, gäbe es wohl noch effizientere Konzepte. 


> > > Kulturen unterscheiden sich lokal - je nach dem wie genau man
> > > hinschaut.
> > > "DIE deutsche Kultur" existiert nicht. Ein Flensburger dürfte
> > > kulturell einem Dänen näher sein als einem Bayern aus dem
> > > Herrgottswinkel.
> > > Du kannst keine Kultur definieren, die alle deutschen einschliesst
> > > und gleichzeitig alle von dir unerwünschten nicht-Deutschen
> > > ausschliesst.
> > 
> > Warum sprechen wir dann die gleiche Sprache? 

> Was hat Sprache mit Kultur zu tun?
> Wen es darum ginge wäre der Niederdeutsche Flensburger übrigens mit
> Holländern in einer Nation, aber sicher nicht mit Bayern oder
> alemannisch-Sprechern!

Kommt wohl auch darauf an wie man Sprache einteilt. Deutsch,
Hölländisch liegen halt näher beieinander als Holländisch und Thai. 

Kultur: Ist halt ein alter Begriff wohl aus der Agrarwelt, der auf
"gewachsene Gepflogenheiten" oder Anschaungen verweist 

>
> ABER - das alles ist eben nicht Kulturell. Und Deutsch ist ein gutes
> Beispiel, wie Kultur und Sprache eben nicht das selbe sind!
> Wir haben Lausitzer und Dänen, die kulturell deutsch sind, und wir
> haben Belgier und Franzosen, die deutsch als Muttersprache sprechen.
> Und Österreich und (in geringerem Masse) die Schweiz und Holland, wo
> eine andere Kultur mit einer deutschen Sprache (im Falle Hollands
> nicht hochdeutschen, aber sonst nicht weiter entfernt als
> Schwizerdütsch von Hochdeutsch) besteht.

Sprache schafft ziemliche Gemeinsamkeiten! Sie bestimmt nicht
unerheblich das Denken und damit das Urteilen. 

> > Das Problem mit den Nazis ist, dass sie wohl alles, was sie benutzt
> > haben, jetzt "verbrannt" ist, also negativ belegt. Ich finde zum
> > Beispiel Wagner macht geradezu geniale Musik

> Ich hasse Wagner - vor allem wegen des Brimborium um ihn.
> Die Musik finde ich auch nicht schlechter als die von John Williams
> (Ja, ich weiss, der nimmt Wagner als Vorbild).

Man muss ihn ja nicht mögen! Ich finde, er war ziemlich genial.
Wagner malt musikalisch eine ganze "menschliche Landschaft".  


> > > > an die unmittelbar der Begriff Mentalität (Prädisposition) ankoppelt.
> > > 
> > > DAS ist jetzt schon tiefer Rassismus.
> > > Du erfindest ein Unterscheidungskriterium (Nation/Kultur) und
> > > untermauerst damit eine unüberprüfbare Zuschreibung von Eigenschaften
> > > an eine heterogene Menschengruppe.
> > 
> > Ich erfinde gar nichts.

> Ok. Du übernimmst ein erfundenes Unterscheidungskriterium...

Noja, da es gängige Begriffe gibt, ergibt es Sinn, mit diesen zu
arbeiten. Begriffe sind immer "erfunden" oder wenn du so willst, "in
die Welt geworfen". 


> > Mentalität ist ein gängiger Begriff - siehe
> > Wiki. Begriffe wie Mentalität sind erstmal wertneutral

> Beides nicht in Bezug auf Trennung von Menschenrassen.

Nein, Rasse ist ein völlig anderer Begriff als Mentalität! Soviel ich
weiß, ist Rasse ein veraltetes Wort aus der Biologie. 


> > > > These: Rassismus entspringt einer emotionalen Wahrnehmung!
> > > 
> > > "Ich bin ein dumpfer Rassist, also bin ich ein dumpfer Rassist."
> > > Oder wie?
> > 
> > Nein!! So: "Ich bin wütend oder voller Hass auf die Gruppe X und die
> > Emotionen sind so stark, dass sie eine andere Sicht kaum zulassen" -
> > Emotionen können Rationalität übertönen. 

> Dann ist das aber eine Fehler, so zu denken (oder gar zu Handeln) und
> muss überwunden werden.
> Es ist jedenfalls nichst zum damit kokettieren!

Es geht nicht um kokettieren. Es geht um Reaktionen und Ein-Sicht!
Oder so gefragt, wie differenziert betrachten Menschen Menschen?
Manchmal passieren Einteilungen ganz schnell, viel zu schnell. Und es
geht um Emotionen, welche Gefühle löst etwas bei mir aus und weiß ich
warum? 

Ich meine, das emotionale Sehen entscheidet oft viel schneller als
rationale Überlegungen - was ja manchmal ein Problem darstellt.
Wiederum, wir wollen uns in der Welt wohl und sicher fühlen - das
natürlichste Verlangen von Menschen, auch wenn irgendwelche "Idioten"
meinen, das könne nicht so sein. Fakt ist, sind Menschen glücklich,
verhalten sie sich auch freundlicher und friedlicher. 


> > > > Gefühle entspringen Erfahrungswissen - und solches kann tief sitzen. 
> > > 
> > > Nein - und "Artgedächtnis" gibt es schon gar nicht.
> > 
> > Erfahrungwissen ist individuell und dient oft der situativen
> > Entscheidung! Wie weit ein kollektives Gedächtnis existiert, darüber
> > lässt sich wohl streiten.

> Eigentlich nicht, nein.
> Sowenig wie darüber, ob es Äther( Nein, nicht Diethylether) gibt.

Der "gute alte" Äther ist etwas anderes, er war mehr oder  weniger
ein Notbehelf. 

Soviel ich weiß, durchlaufen wir in der Embryogenese verschiedene
evolutionäre Stadien - der Bauplan ist immer auch Gedächtnis, die
Abfolgen sind gleich oder ähnlich. 
Bob

Weniger zu werten ist oft hilfreich, man lässt vieles mehr so stehen,
wie es ist, Leben und Leben lassen"



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