Neo-von-Terra schrieb am 07.01.2021 14:20:
Link?
Einen Link gibt es dazu nicht. Weil es kein umgesetztes Projekt gibt. Das ist ja eines der Probleme: Der EEG-Lobby nahestehende Journalisten veröffentlichen Artikel und hauen Meldungen darüber raus, was 'ganz bald' kommen wird. Dass es sich sehr oft um heiße Luft handelt, wird später natürlich nicht mehr richtiggestellt.
Das sieht man sehr eindrucksvoll bei der Propagandaseite des Herrn Alt. Einfach mal mehrere Jahre alte Blogeinträge lesen und dann recherchieren, was daraus konkret geworden ist...
Dadurch haben wir unter anderem unsere Spitzenstellung bei Fotovoltaik an China verloren.
So wie wir in den 80ern die Unerhaltungselektronik an Japan und später in China verloren haben? So wie China uns in anderen großen und kleinen Märkten aus dem Geschäft gedrückt hat?
China kann die Panels billiger herstellen, aus diesem Grund ist China Marktführer geworden!
(Stattdessen wurde sogar ein angeblich modernes Braunkohlekraftwerk "Datteln 4" neu gebaut. Unglaublich.)
Es ist nun mal so, dass wir über 80% unserer Energie fossil oder nuklear erzeugen. Die AKW (6%) fallen dieses Jahr weg. Ja, wo soll dennn die Energie herkommen?
Wenn CO2-Vermeidung keine Priorität hat, muss eben Kohle verbrannt werden. Wir werden noch sehr lange fossile Brennstoffe verfeuern, möglicherweise länger als China.
Wenn ich sehe, wie viele autonome Solar/Wasserstoffhäuser es schon gibt, dann bin ich optimistisch:
Klar gibts die. Nur kann sich das kaum jemand leisten. Autarkie macht nur aus ideologischen Gründen Sinn oder wenn man die Technik verkaufen möchte. Hier im Ort gibt es eine Solarfirma, deren Chef ein autarkes Nullenergiehaus hingestellt hat. Das wurde kräftig gepushed mit Presseartikeln. Gut für den Umsatz der Firma. So etwas ist aber weder für die Umwelt sinnvoll noch für 90% der Bevölkerung bezahlbar. Voraussetztung wäre nämlich, die bestehenden 20 Millionen Wohngebäude durch Neubauten zu ersetzten. Mit Bestandsbauten funktioniert das nämlich leider nicht.
Selbst wenn das monetär oder technisch möglich wäre: Unter Umweltgesichtspunkten wäre es ein Fiasko!
Übrigens: "Ab 2035: Airbus hält am Ziel eines Wasserstoff-Flugzeugs fest"
Für Nischenanwendungen wo eine große Energiedichte auf kleinem Raum benötigt wird kann H2 teilweise eine Alternative zu den derzeitigen Kraftstoffen werden. Auch von Boing habe ich letztens entsprechendes gelesen. Nur rechtfertigt das in keinster Weise den derzeitigen Hype um Wasserstoff. Außerdem: Im verlinkten Blog ist ganz viel Konjunktiv enthalten. Bis der erste H2-Flieger nach Malle fliegt, wird noch viel Zeit vertreichen.
Hier noch eine autarke Solarjacht für die weltweite Reise. Etwas teuer, aber funktioniert schon: https://www.silent-yachts.com/
Äh, ja. Und diese Jacht hilft dem Klima?
Wir müssten 86% unseres gesamten Energiebedarfs auf erneuerbare umstellen. Und das, egal wie rosa die Brille ist die man sich aufsetzt, ist illusorisch. Der einzige realistische Ausweg ist heute die Kernkraft und (vielleicht/hoffentlich) in zwei dekaden die Fusion.
Es geht ja auch nicht nur um Deutschland. Aufstrebende Entwicklungsländer können sich den deutschen Weg nicht leisten. Deutschland übrigens auch nicht.
Windräder und PV sind eine tolle Ergänzung zu Grundlastkraftwerken. Dort, wo sie weder die Umwelt zerstören und optimal eingesetzt werden können.