Ich finde gut, dass Sie dieses Thema mal so aufgreifen.
In mancher Hinsicht war das tägliche Leben früher ökologischer, langsamer aber auch primitiver.
Auf der anderen Seite verfeuerte die Industrie ungefiltert gewaltige Mengen Kohle, sodaß an vielen Sommertagen von Sonnenschein keine Rede sein konnte.
Wäsche, die zum Trocknen im Hinterhof auf der Leine hing, mußte direkt nochmal gewaschen werden.
Kühlschränke und Kühltruhen waren noch nicht sehr weit verbreitet.
Fast jeden Tag wurde in den nächst gelegenen Läden eingekauft.
Milch wurde beim "Milchbauern" wenigstens alle zwei tage frisch gezapft und dann in einer verzinkten Blechkanne nach Hause getragen. Immer zu Fuß.
Es gab keine Fertiggerichte, keine Tiefkühlpizza. Gekocht wurde auf dem Kohlenherd. Die Kohlen mußten aus dem eigenen Kohlenkeller geholt werden. Wegen dem vielen Ruß mußten Fenster viel öfter geputzt werden.
Ok, hier höre ich mal auf.
Die heutige Lebensweise ist geprägt von Luxus, den kaum einer als Luxus begreift.
Frische Matjes von der Nordsee? Kein Problem! Der LKW fährt über Nacht.
Kirschen aus Argentinien im Winter? Kein Problem! Es gibt ja Frachtflugzeuge mit Kühlung.
Schlechte Stoffqualität bei Kleidung? Kein Problem! Es wird ja billig in Bangladesh hergestellt und dann neu gekauft.
Und alles ist erstaunlich billig.
Der wirkliche Preis wird anders bezahlt.
An wenigen Beispielen kann man schon sehen, wie billiger unverstandener Luxus unser Leben prägt.