HarryPotter schrieb am 02.01.2023 13:23:
Das Problem ist nur, daß die Zentralbank nur für einen Teil des "zuviel in Umlauf gebrachten" Geldes verantwortlich ist. Der weitaus größte Teil ist die von den Banken geschöpfte Geldmenge. Und die wird mit oder ohne Maßnahmen immer mehr.
Die Banken können kein Geld nach Gutdünken schöpfen, sondern sie leihen es sich bei der Zentralbank. Dazu dienen ja deren Leitzinsen. Und sie müssen es natürlich auch wieder zurückzahlen, und zum Nachweis dass sie das können, müssen sie Sicherheiten hinterlegen.
Das berühmte Geldschöpfen aus dem Nichts - per Federstrich auf dem Konto des Kreditnehmers - funktioniert nur so lange, wie dieses Geld die eigene Bank nicht verlässt.
Sobald ein Kunde eine Überweisung auf ein Konto einer anderen Bank tätigt (oder gar eine Barabhebung vornimmt), will die andere Bank wissen, wofür sie da geradestehen soll. Und weil der Kunde seinen Kredit nicht aufgenommen hat, um das Geld danach liegenzulassen, ist das der Normalfall.
Und die Ursache der aktuellen Inflationsbeschleunigung in "zuviel Geld" zu benennen, wo die aktuellen Preissteigerungen eine ganz andere Ursache haben, ist auch mutig. Es ist ja nicht so, daß die Leute auf einmal viel mehr Geld zur Verfügung, und daher kollektiv beschlosssen hätten, jetzt die doppelte, dreifache oder siebenfache Menge an Gas zu kaufen, weswegen die erhöhte Nachfrage die Preise getrieben hätte, nicht?
Das ist richtig, die Ursachen für eine Inflation können vielfältig sein. Bei solchen Basics wie Energiepreisen schlägt das ruckzuck auf das gesamte Warenangebot durch.
Das hatten wir schonmal in den 70ern.