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  • Durkheim

mehr als 1000 Beiträge seit 17.08.2007

Wieso recherchiert der Telepolis Autor nicht ordentlich? Hier die Fakten ...

Putin hielt mit seinen Militärs eine Sicherheitskonferenz aufgrund des international wachsenden Drucks und anschliessend verbreitete ein russischer General die Behauptung in den Medien, dass es angeblich keine oder kaum Flüchtlinge aus Idlib gäbe. Daran sieht man, was eines der Hauptthemen bei dem Putin Meeting mit seinen Militärs in Moskau war und die Russen selbst wissen, dass es ihnen nun zum Bumerang wird. Aus diesem Grund hat auch Putin den Vorschlag von Makron und Merkel akzeptiert, sich am 5. März diesbezüglich zu treffen.

Was macht Telepolis? Da wird russische Militärpropaganda verbreitet und macht es zum Aufhänger des Artikels, das über 40% davon ausmacht und stellt die Flüchtlingszahlen in Frage? Sieht so kritische Berichterstattung aus? Wo sind da die Recherchen? Oder muss ein Journalist garnicht mehr Recherchen, kann man einfach mal das Ge-Twitter von russischen Militärs wiederholen?

Aufgrund der Lügen der Russen wurden Bilder von den Flüchtlingscamps veröffentlicht und hier mal schnell rausgesucht. Schaut euch diese Videos mal an.

https://twitter.com/MarkCutts/status/1231522724184514560

Feb 23, 2020

NW Syria: A sea of tents in one of the massive camps for displaced people near the Turkish border

A million people already in camps like this. But huge shortage of shelters for all those who fled recently. Humanitarian crisis growing by the day

https://twitter.com/Coksunuz4/status/1231560018006245376

https://www.unhcr.org/news/press/2020/2/5e4e51d04/un-high-commissioner-refugees-appeals-safety-civilians-trapped-idlib.html

UN High Commissioner for Refugees appeals for safety for civilians trapped in Idlib

20 February 2020
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With the dramatically worsening situation in Syria’s Idlib province, where close to a million people are in grave danger, UN High Commissioner for Refugees Filippo Grandi supports calls for a cessation of hostilities and appeals for urgent action to allow people trapped in the conflict to move to places of safety.

More than 900,000 people are estimated to have fled their homes or shelters in Idlib in recent months. Most are now in northern Idlib and Aleppo governorates, compounding the already disastrous humanitarian situation there, amidst freezing conditions.

“We need an end to the fighting, and access to safety to preserve lives,” said the High Commissioner. “The UN Secretary-General has appealed for parties to the conflict to respect the rules of war. Every day that passes, that call is more urgent. Thousands of innocent people cannot pay the price of a divided international community, whose inability to find a solution to this crisis is going to be a grave stain on our collective international conscience.”

“As in the past, in moments of crisis, I am also appealing for neighbouring countries, including Turkey, to broaden admissions, so that those most in danger can reach safety - even knowing that capacities and public support are already strained,” Grandi said. “For these countries, already hosting 5.6 million refugees, of whom 3.6 million are in Turkey, international support must be sustained and stepped up.”

It is estimated that there are currently over four million civilians in north-west Syria. More than half are internally displaced. Many have been living in displacement for years and have been forced to flee several times. Some 80 per cent of the newly displaced are women and children. Many elderly people are also at risk.
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Darüber hinaus, was Assad in Syrien durchführt, ist gezielte Vertreibung und das ist in zahlreichen Studien dokumentiert.

https://adoptrevolution.org/demographic-engineering

„Demographic Engineering“: Wie das Assad-Regime seine Bevölkerung umgestaltet

Während der bis 2014 währenden Schlacht um Homs vertrieben das Assad-Regime und seine Verbündeten gezielt Teile der Bevölkerung. Dieses Vorgehen wurde zur Blaupause einer von Daraya bis Aleppo fortgeführten Strategie. Eine neue Studie beleuchtet, was aus den Einwohnern der Stadt wurde – und wie sich das Regime die Zukunft der einstigen Metropole vorstellt.
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Mehr als die Hälfte aller Syrer wurden seit 2011 aus ihren Häusern vertrieben, 6,5 Millionen Menschen sind „internally displaced“ – ein Begriff, der im Deutschen oft mit „Binnenflüchtlinge“ übersetzt wird. Auf Syrien angewandt ist diese Übersetzung jedoch ungenau: Die Menschen, die nicht mehr in ihrem Dorf, ihrer Stadt, ihrer Region leben können, sind oft nicht einfach nur vor dem Krieg geflohen – ein großer Teil von ihnen wurden planmäßig vertrieben. Das Assad-Regime folgt einer Strategie der Zwangsumsiedlung.

Große Teile von Homs waren seit Ende 2011 umkämpft, sowie Belagerungen und heftigen Bombardements ausgesetzt. Es kam zu Kriegsverbrechen und Massakern. Zwischen 2012 und 2014 dezimierte die vorrückende Armee systematisch die aufständischen Stadtviertel, trieb die Menschen erst in andere Viertel und letztlich aus der Stadt. Das Vorgehen des Assad-Regimes in Homs wurde zur Blaupause für die Strategie, die es in zahlreichen weiteren Orten anwenden sollte – von Daraya über Moadamiyah und Qudsaya bis Ost-Aleppo. Mit Hungerblockaden, Bombenterror und der systematischen Zerstörung ziviler Infrastruktur zwingt man die Menschen erst in die Unterwerfung und dann in andere Regionen.
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Und nun im nachfolgenden Link die Studie aus dem oben erwähnten Artikel. Assad verhält sich seit Beginn des Krieges in Syrien nicht als jemand, der Gesamtsyrien und alle Syrer vertreten möchte. Er verhält sich wie jemand, der Syrien umgestalten möchte und aufgrund der Tatsache, dass Alawiten nur 10% der Bevölkerung darstellen, nun den Krieg ausnutzt, um soviele Nicht-Alewiten wie möglich in Syrien loszuwerden. Gleichzeitig sind Alawiten die grössten Kriegsgewinnler und unter Assad haben es einige zu irrsinnigen Vermögen gebracht. Das Hab und Gut, Besitz der geflüchteten Syrer wird auch noch beschlagnahmt und deren Rückkehr unmöglich gemacht. Mich würde dazu interessieren, ob Assad auch die Bankkonten der Geflüchteten und sonstige Vermögen vereinnahmt und umverteilt hat.

https://www.paxforpeace.nl/publications/all-publications/no-return-to-homs

https://www.spiegel.de/politik/ausland/aleppo-baschar-al-assads-strategie-der-vertreibung-a-1126058.html

Aleppo

Gerettet - und vertrieben

Zehntausende Menschen können Ost-Aleppo endlich verlassen. Was Russland und das Regime als humanitäre Geste preisen, ist eine gezielte Vertreibung.
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https://www.spiegel.de/politik/ausland/aleppo-baschar-al-assads-strategie-der-vertreibung-a-1126058.html

Ähnliche Taktik wie im Jugoslawienkrieg

So war es vor einigen Wochen mit den Städten Daraja, Muadamija und Khan al-Scheich. Das Regime bombardierte und belagerte die Vororte von Damaskus so lange, bis die Aufständischen aufgaben. Die grünen Busse brachten die Menschen in knapp 20-stündiger Fahrt durch das Bürgerkriegsland nach Idlib, Hunderte Kilometer von ihren Heimatorten entfernt. Es ist das Ziel des Regimes, die Aufständischen in der Provinz Idlib zu konzentrieren, damit die ausgezehrte syrische Armee und ihre Verbündeten nicht länger an vielen verschiedenen Fronten gegen die Rebellen kämpfen müssen.

Praktisch alle Betroffenen dieser Vertreibung sind Sunniten, weil sie den allergrößten Teil der Aufständischen stellen. Damit ähnelt die Taktik des Regimes den sogenannten ethnischen Säuberungen während des Jugoslawienkriegs.
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Damals wie heute passiert dies mit Billigung und Unterstützung Russlands. Der Kreml stand in den Neunzigerjahren hinter den Serben im Bosnienkrieg, und der Kreml steht nun hinter dem Assad-Regime. Moskau inszeniert sich als Initiator der Evakuierung aus Aleppo. Russland hat an den Regierungen von Syrien und Iran vorbei mit den USA und der Türkei über den Evakuierungsplan verhandelt. Und das russische Militär beobachtet die Abfahrt der Busse aus Aleppo mit Drohnen.
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Assads zweiter Verbündeter Iran hatte sich lange gegen freies Geleit für die Rebellen gestemmt. Teheran wollte die Aufständischen in Ost-Aleppo gänzlich ausschalten, anstatt ihnen die Flucht Richtung Idlib zu erlauben. Von Iran ausgebildete und finanzierte Milizen haben in der Stadt über Monate an vorderster Front gegen die Rebellen gekämpft, Hunderte Milizionäre wurden dabei getötet. Entsprechend ungehalten waren die Iraner über den Vorstoß Russlands, das sich nur mit Luftangriffen und einer begrenzten Zahl von Militärberatern am Boden an der Schlacht um Aleppo beteiligt hat.

Erst als die beiden eingeschlossenen schiitischen Dörfer Fua und Kefraja, praktisch in einem Tauschgeschäft, Teil des Aleppo-Deals wurden, willigte Iran ein. Ein Konvoi von 29 Bussen und Krankenwagen machte sich am Donnerstag auf den Weg in die beiden Orte in der Provinz Idlib, die von Rebellen belagert werden. Sie sollen zumindest einen Teil der dort eingeschlossenen Menschen in Gebiete bringen, die unter der Kontrolle des Regimes stehen.
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Siehe obige Quelle, Assad und Putin liessen den Iran im Stich und liessen ISIS/Extremisten mit allem was sie hatten, ungestört den ganzen Weg nach Idlib nach Westsyrien ziehen, anstatt diese in Ostsyrien zu bekämpfen und zu beenden!
Assad hat dabei seine eigene Bevölkerung (werden von Assad als Opposition und Aufständische angesehen) fahrlässig und bewusst einer Gefahr ausgesetzt. Anschliessend fingen die flächendeckenden Bombardements in Idlib an, die die syrische Bevölkerung vertreiben sollte. Die syrische Bevölkerung ist ja nicht Richtung Süden oder zur syrischen Armee geflüchtet, sondern davon weg zur türkischen Seite.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (24.02.2020 15:04).

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