Friedrich_678 schrieb am 29. Dezember 2005 6:28
> Was denn nun: Zaun oder Mauer? Zuviel Punsch getrunken?
Ein vorgeblicher Journalist der nicht mal die einfachsten
rhetorischen Mittel kapiert ist wirklich besser ein ehemaliger
Journalist - leider lassen's deine Ex-Kollegen bei der Bild nicht
auch sein.
> Dieser Beitrag zeigt mal wieder sehr anschaulich, wie sehr westliche
> Journalisten von allem wenig Ahnung haben und dennoch Artikel
> schreiben. [...] Man muss den Indern schon zugestehen, dass sie
> das Recht haben, ihr Land zu schuetzen.
Im Überflug kann ich nicht sehen dass der Rötzer Florian eine Kritik
übt die sich ausgerechnet gegen Indien richtet. Er berichtet 1. von
dem Projekt der Grenzabriegelung in Indien, 2. macht er darauf
aufmerksam dass dies einem weltweitem Trend entspricht: Grenzzäune
zwischen Arm und Reich - ein neuer Eiserner Vorhang. Es geht hier ja
natürlich nicht darum ein Volk vor dem anderen zu schützen, sondern
schlicht darum die Reichen vor den Armen und das Vermögen der Reichen
zu schützen.
> Solange es nicht gelingt, weltweit solche "Quellen" von Armut und
> Extremismus auszutrocknen, in dem man dort den menschen eine Zukunft
> weist, werden Armuts- und Extremismusprobleme nicht loesbar sein. Ein
> Zaun grenzt da nur Problembereiche aus, loest aber keines der
> Probleme.
Das ist ein Schluss den man aus dem Artikel ziehen könnte. Unter
richtigem Journalismus versteht man dass man sich auf den Bericht von
Fakten beschränkt und nicht dem Leser sagt was er sich für eine
Meinung zu bilden hat, das sollte ihm selbst überlassen sein. Man
trennt streng zwischen Bericht und Kommentar.
Außerdem muss sich ein Bericht in Grenzen halten. Wenn man in diesem
Beispiel die Geschichte von Grenzzäunen und ihre Zwecke aufrollen und
über Sinn und Unsinn solcher Maßnahmen philosophieren würde und wohin
das alles bloß führen soll würd's keiner mehr lesen. Ein Teil des
Erfolgs der Bild beruht darauf dass sie den legasthenischen Pöbel
nicht mit Tausenden Zeichen zutextet, sodass er die "Artikel" im
Laufe des Tages durchlesen kann.
Allein die Überschriften sagen meist schon alles; nur noch der
Untertitel und die kompliziertesten Rechtsverfahren sind auf den
Punkt gebracht: man sollte die Todesstrafe verhängen - entweder für
den Angeklagten oder den Zeugen bzw. Ankläger...
> Was denn nun: Zaun oder Mauer? Zuviel Punsch getrunken?
Ein vorgeblicher Journalist der nicht mal die einfachsten
rhetorischen Mittel kapiert ist wirklich besser ein ehemaliger
Journalist - leider lassen's deine Ex-Kollegen bei der Bild nicht
auch sein.
> Dieser Beitrag zeigt mal wieder sehr anschaulich, wie sehr westliche
> Journalisten von allem wenig Ahnung haben und dennoch Artikel
> schreiben. [...] Man muss den Indern schon zugestehen, dass sie
> das Recht haben, ihr Land zu schuetzen.
Im Überflug kann ich nicht sehen dass der Rötzer Florian eine Kritik
übt die sich ausgerechnet gegen Indien richtet. Er berichtet 1. von
dem Projekt der Grenzabriegelung in Indien, 2. macht er darauf
aufmerksam dass dies einem weltweitem Trend entspricht: Grenzzäune
zwischen Arm und Reich - ein neuer Eiserner Vorhang. Es geht hier ja
natürlich nicht darum ein Volk vor dem anderen zu schützen, sondern
schlicht darum die Reichen vor den Armen und das Vermögen der Reichen
zu schützen.
> Solange es nicht gelingt, weltweit solche "Quellen" von Armut und
> Extremismus auszutrocknen, in dem man dort den menschen eine Zukunft
> weist, werden Armuts- und Extremismusprobleme nicht loesbar sein. Ein
> Zaun grenzt da nur Problembereiche aus, loest aber keines der
> Probleme.
Das ist ein Schluss den man aus dem Artikel ziehen könnte. Unter
richtigem Journalismus versteht man dass man sich auf den Bericht von
Fakten beschränkt und nicht dem Leser sagt was er sich für eine
Meinung zu bilden hat, das sollte ihm selbst überlassen sein. Man
trennt streng zwischen Bericht und Kommentar.
Außerdem muss sich ein Bericht in Grenzen halten. Wenn man in diesem
Beispiel die Geschichte von Grenzzäunen und ihre Zwecke aufrollen und
über Sinn und Unsinn solcher Maßnahmen philosophieren würde und wohin
das alles bloß führen soll würd's keiner mehr lesen. Ein Teil des
Erfolgs der Bild beruht darauf dass sie den legasthenischen Pöbel
nicht mit Tausenden Zeichen zutextet, sodass er die "Artikel" im
Laufe des Tages durchlesen kann.
Allein die Überschriften sagen meist schon alles; nur noch der
Untertitel und die kompliziertesten Rechtsverfahren sind auf den
Punkt gebracht: man sollte die Todesstrafe verhängen - entweder für
den Angeklagten oder den Zeugen bzw. Ankläger...