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  • Peter Born

79 Beiträge seit 21.10.2005

Ein besseres Gesundheitssystem macht den Durchschnitt kränker

So paradox es klingt: Je besser man das Gesundheitssystem ausbaut,
und je mehr Krankheiten man nicht nur in frühen, sondern auch in
kritischen Stadien heilen kann, umso schwächer und kränker wird der
Durchschnitt der Bevölkerung (leider habe ich die Quelle hierfür
gerade parat).

Das liegt daran, dass in einem schlechter ausgebauten
Gesundheitssystem Menschen mit derselben Erkrankung häufiger und
schneller sterben als in einem besser ausgebauten. Diejenigen die
übrigbleiben sind dann gesünder.
Beispiel Krebs: Wir können heute Krebs bekämpfen und die Betroffenen
für viele Jahre wenn nicht gesund, aber doch lebensfähig machen.
Früher wären solche Menschen schneller und häufiger gestorben.
Beispiel Herzerkrankungen: Menschen, denen mit einem
Herzschrittmacher oder einem Bypass geholfen werden kann, bleiben
dennoch in gewissem Maße behandlungsbedürftig, während sie früher
einfach weggestorben wären.

Ausserdem können wir in einem hoch ausgebauten Sozialsystem die
Folgen schwerer Erkrankungen eher auffangen als früher, z.B.
Invalidität infolge von Unfällen.

Alles in Allem geht es den heute 50jährigen im Durchschnitt also
deshalb gesundheitlich schlechter, weil unser Gesundheits- und
Sozialsystem mehr leistet als früher, und nicht weil unsere
Gesellschaft die Menschen mehr kaputtmacht als früher (wie die ersten
Reaktionen hier nahelegen wollen)
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