Bortas schrieb am 6. Dezember 2003 10:07
> Ist das wirklich so? Jeder Raucher hat sich doch irgendwann einmal
> aktiv und bewußt für das Rauchen entschieden.
Das werden wohl die wenigsten gewesen sein.
> aber alle jüngeren Raucher haben sich für das Rauchen entschieden,
> obwohl sie ganz genau wußten, welche negativen Auswirkungen das hat,
> denn aufgeklärt wird darüber ja nun wirklich mehr als genug.
Die Aufklärungskampangen gegen das Rauchen fanden vor etwa 15 Jahren
statt. Seitdem passiert in diese Richtung nicht mehr so viel. Ich
glaube kaum, dass die meisten dummen 14-jährigen viel von den
Gefahren des Rauchens mitbekommen haben.
Aber selbst wenn alle aufgeklärt wären; kein 14-jähriger denkt sich
von alleine "Ich könnte mir doch jetzt mal ne erst Zigarette rauchen,
macht bestimmt Spaß".
Man wird für gewöhnlich in seinem "Freundeskreis" über Gruppenzwang,
aber auch durch Androhung von Bestrafung oder tatsächlicher
Bestrafung zum Rauchen quasi gezwungen. Mit Bestrafung meine ich hier
die soziale Ausgrenzung ("Wenn Du nicht mitmachst, kannst Du gleich
wieder gehen!").
Für den Fall, dass man mitmacht und mitraucht, wird man mit erhöhtem
Gruppenzugehörigkeitsgefühl belohnt.
Zusammengefasst kann man sagen, dass Raucher ein gestörtes
Selbstwertgefühl haben, da sie glauben, nur dann dazuzugehören, wenn
sie das tun, was "alle" tun. Sie glauben, dass sie sich über das
Rauchen identifizieren können.
> Sucht hat also sehr wohl etwas mit Eigenverantwortung zu tun.
Wenn man sowieso schon gestört ist, hilft meist nur noch eine
Therapie. Eigenverantwortung kann man von einem Süchtigen nicht
erwarten.
> Offensichtlich gibt es ja noch eine Menge Menschen die in der Lage
> sind, sich aus Eigenverantwortung gegen das Rauchen (oder auch andere
> Drogen) zu entscheiden.
Klappt bei mir bestens. Dafür halten mich aber auch viele für ein
arrogantes Arschloch. Macht mir aber nichts.
> Wenn dich jemand gezwungen hätte, über
> längere Zeit gegen deinen Willen zu rauchen, dann würde ich dir
> zustimmen.
Hat man ja: siehe oben.
> Aber sollte das nicht so sein, dann ist es _ganz_ _allein_
> deine eigene Verantwortung, daß du süchtig geworden bist. Ich kenne
> auch einige Ex-Raucher die _ganz_ _allein_ aus eigener Einsicht
> heraus was sie sich da antun, mit dem Rauchen vollständig aufgehört
> haben.
Jeder kann sich weiterentwickeln.
> Kurz gesagt: Ich halte die Tatsache, daß Raucher wie du jede
> Eigenverantwortung von sich weisen lediglich für eine billige
> Ausrede, weil sie eigentlich gar nicht aufhören _wollen_.
Es gibt keinen Grund, nicht aufzuhören. Mit Willen hat das nichts
mehr zu tun. Es ist tatsächlich eine Sucht.
Ne Kleinigkeit, die ich bisher ausschließlich bei Rauchern beobachtet
habe:
Personen, die sich in der Öffentlichkeit hinhocken (nicht im
bayerischen Sinne von "setzen", sondern als hochdeutsches Wort) und
dabei die eine Hand / den einen Arm schützend vorm Sack halten. Die
andere Hand wird natürlich zum Quarzen benötigt.
Diese kauernde Stellung könnte man dahingehend interpretieren, dass
diese Person nach Schutz sucht.
Gruß,
Kernelpatch
> Ist das wirklich so? Jeder Raucher hat sich doch irgendwann einmal
> aktiv und bewußt für das Rauchen entschieden.
Das werden wohl die wenigsten gewesen sein.
> aber alle jüngeren Raucher haben sich für das Rauchen entschieden,
> obwohl sie ganz genau wußten, welche negativen Auswirkungen das hat,
> denn aufgeklärt wird darüber ja nun wirklich mehr als genug.
Die Aufklärungskampangen gegen das Rauchen fanden vor etwa 15 Jahren
statt. Seitdem passiert in diese Richtung nicht mehr so viel. Ich
glaube kaum, dass die meisten dummen 14-jährigen viel von den
Gefahren des Rauchens mitbekommen haben.
Aber selbst wenn alle aufgeklärt wären; kein 14-jähriger denkt sich
von alleine "Ich könnte mir doch jetzt mal ne erst Zigarette rauchen,
macht bestimmt Spaß".
Man wird für gewöhnlich in seinem "Freundeskreis" über Gruppenzwang,
aber auch durch Androhung von Bestrafung oder tatsächlicher
Bestrafung zum Rauchen quasi gezwungen. Mit Bestrafung meine ich hier
die soziale Ausgrenzung ("Wenn Du nicht mitmachst, kannst Du gleich
wieder gehen!").
Für den Fall, dass man mitmacht und mitraucht, wird man mit erhöhtem
Gruppenzugehörigkeitsgefühl belohnt.
Zusammengefasst kann man sagen, dass Raucher ein gestörtes
Selbstwertgefühl haben, da sie glauben, nur dann dazuzugehören, wenn
sie das tun, was "alle" tun. Sie glauben, dass sie sich über das
Rauchen identifizieren können.
> Sucht hat also sehr wohl etwas mit Eigenverantwortung zu tun.
Wenn man sowieso schon gestört ist, hilft meist nur noch eine
Therapie. Eigenverantwortung kann man von einem Süchtigen nicht
erwarten.
> Offensichtlich gibt es ja noch eine Menge Menschen die in der Lage
> sind, sich aus Eigenverantwortung gegen das Rauchen (oder auch andere
> Drogen) zu entscheiden.
Klappt bei mir bestens. Dafür halten mich aber auch viele für ein
arrogantes Arschloch. Macht mir aber nichts.
> Wenn dich jemand gezwungen hätte, über
> längere Zeit gegen deinen Willen zu rauchen, dann würde ich dir
> zustimmen.
Hat man ja: siehe oben.
> Aber sollte das nicht so sein, dann ist es _ganz_ _allein_
> deine eigene Verantwortung, daß du süchtig geworden bist. Ich kenne
> auch einige Ex-Raucher die _ganz_ _allein_ aus eigener Einsicht
> heraus was sie sich da antun, mit dem Rauchen vollständig aufgehört
> haben.
Jeder kann sich weiterentwickeln.
> Kurz gesagt: Ich halte die Tatsache, daß Raucher wie du jede
> Eigenverantwortung von sich weisen lediglich für eine billige
> Ausrede, weil sie eigentlich gar nicht aufhören _wollen_.
Es gibt keinen Grund, nicht aufzuhören. Mit Willen hat das nichts
mehr zu tun. Es ist tatsächlich eine Sucht.
Ne Kleinigkeit, die ich bisher ausschließlich bei Rauchern beobachtet
habe:
Personen, die sich in der Öffentlichkeit hinhocken (nicht im
bayerischen Sinne von "setzen", sondern als hochdeutsches Wort) und
dabei die eine Hand / den einen Arm schützend vorm Sack halten. Die
andere Hand wird natürlich zum Quarzen benötigt.
Diese kauernde Stellung könnte man dahingehend interpretieren, dass
diese Person nach Schutz sucht.
Gruß,
Kernelpatch