Blaumaler schrieb am 7. Dezember 2003 18:10
> Deine Liste zeigt ja, dass Verbote nicht auf D beschränkt waren,
> sondern im 17./18. Jahrhundert überall versucht wurden.
Willkür kennt zwar keine Grenzen aber Deutschland hatte schon immer
einen besonderen Hang zu Reglementierungen.
> Die Gründe dafür sind aber weniger in der Sorge der Landesfürsten über die
> Gesundheit ihrer Untertanen zu sehen, denn über die Schädlichkeit des
> Rauchens war damals noch nichts bekannt, sondern in ihrer
> merkantilistischen Wirtschaftspolitik.
Aussagen wie «pestilenzartiger Dampf, gleich jenem, der aus der Hölle
aufsteigt» und der anfängliche Umgang mit Tabakkonsumenten im Orient
(Blei in den Hals giessen etc.) haben keinen rationalen Hintergrund.
Deswegen wird es den geschichtlichen Tatsachen nicht gerecht
Wirtschaftspolitik als Hauptgrund für den Hass auf Tabak
festzuschreiben.
Witziges Detail am Rande:
"Murad IV. soll mit seinem Diener Abd el-Kebir inkognito durch die
Gassen geschlichen sein und den Ertappten eigenhändig den Kopf
abgeschlagen haben. Zum Glück für die Kaffee- und Tabakliebhaber
trank sich der Sultan früh zu Tode."
http://www-x.nzz.ch/folio/archiv/1996/11/articles/spode.html
> Heute dagegen ist die Wirtschaftspolitik weiter. Der Staat weiß
> heute, wie er mit Tabak Geld machen kann. Und es sind wieder
> wirtschaftspolitische Gründe, die nun dafür sorgen, dass der
> Tabakgenuss nur halbherzig bekämpft wird.
Nein, es ist die Erfahrung der Zwecklosigkeit von Tabakverboten.
Das bedeutet natürlich nicht das Tabak-Hasser nicht versuchen würden
den Tabak auszurotten. Diesen Kampf gibt es seit 500 Jahren und daran
wird sich wohl nichts so schnell ändern.
> Deine Liste zeigt ja, dass Verbote nicht auf D beschränkt waren,
> sondern im 17./18. Jahrhundert überall versucht wurden.
Willkür kennt zwar keine Grenzen aber Deutschland hatte schon immer
einen besonderen Hang zu Reglementierungen.
> Die Gründe dafür sind aber weniger in der Sorge der Landesfürsten über die
> Gesundheit ihrer Untertanen zu sehen, denn über die Schädlichkeit des
> Rauchens war damals noch nichts bekannt, sondern in ihrer
> merkantilistischen Wirtschaftspolitik.
Aussagen wie «pestilenzartiger Dampf, gleich jenem, der aus der Hölle
aufsteigt» und der anfängliche Umgang mit Tabakkonsumenten im Orient
(Blei in den Hals giessen etc.) haben keinen rationalen Hintergrund.
Deswegen wird es den geschichtlichen Tatsachen nicht gerecht
Wirtschaftspolitik als Hauptgrund für den Hass auf Tabak
festzuschreiben.
Witziges Detail am Rande:
"Murad IV. soll mit seinem Diener Abd el-Kebir inkognito durch die
Gassen geschlichen sein und den Ertappten eigenhändig den Kopf
abgeschlagen haben. Zum Glück für die Kaffee- und Tabakliebhaber
trank sich der Sultan früh zu Tode."
http://www-x.nzz.ch/folio/archiv/1996/11/articles/spode.html
> Heute dagegen ist die Wirtschaftspolitik weiter. Der Staat weiß
> heute, wie er mit Tabak Geld machen kann. Und es sind wieder
> wirtschaftspolitische Gründe, die nun dafür sorgen, dass der
> Tabakgenuss nur halbherzig bekämpft wird.
Nein, es ist die Erfahrung der Zwecklosigkeit von Tabakverboten.
Das bedeutet natürlich nicht das Tabak-Hasser nicht versuchen würden
den Tabak auszurotten. Diesen Kampf gibt es seit 500 Jahren und daran
wird sich wohl nichts so schnell ändern.