tuldul schrieb am 21. Dezember 2014 03:39
>
> Glaubst Du im Ernst, im Westen wäre es besser, wenn man einen echten
> Bürgerkrieg anzetteln würde?
>
> Man sagt ja zwischen der Zivilisation und Barbarei liegen nur 48
> Stunden ohne Nahrung.
>
> Wenn all unsere Bequemlichkeiten weg sind, wenn uns kalt wird, der
> Magen knurrt und die Kinder nicht aufhören wollen zu weinen, dann
> schaltet sich irgendwann der Überlebensinstink ein.
>
> Der Mensch ist nur ein Tier, das durch Überfluss in der Lage ist
> seine Instinkte zu bändigen.
Es geht auch anders, habe ich neulich in der "Weltgeschichte" von HG
Wells gelesen. Ich such das mal eben raus.
So. (hier geht es um die Zustände nach dem Ersten Weltkrieg
____
"Überall brachen politische Unruhen aus, es gab rechts- und
linksseitige Aufstände. Wahrscheinlich hätte kein Volk außer dem
ordnungsliebenden, unterrichteten und disziplinierten deutschen einem
derartigen Sturme standzuhalten vermocht." (Band 3, S. 448, dt.
Ausgabe Berlin 1928)
____
Natürlich ist die Religion in Libyen das Problem, aber auch die
patriarchale Stammesgesellschaft, die durch diese weitergetragen
wurde.
Ein arabischer Freund sagte mal zu mir: "Schau, bei uns gibt es ein
Sprichwort: Ich gegen meinen Bruder, mein Bruder und ich gegen
unseren Vater, unsere Familie gegen die meines Onkels und unser Stamm
gegen den anderen Stamm."
Sowas wie nationales Bewusstsein wie in Europa, Japan etc. gibt es
nicht, und es sind und waren gerade die sogenannten Diktatoren
(Autokraten) die dieses herzustellen versuchten. War aber eben doch
nur der coolste Hund aus dem stärksten Stamm.
So ungefähr darf man sich das vorstellen. Für gläubige Muslime gibt
es nur eine Friedenslösung: Ein Kalifat, in dem der Koran herrscht.
Dagegen haben einige Leute natürlich auch etwas.
Das Durcheinander ist nie ganz zu verstehen, weil uns diese
Denkweisen fremd sind. In diesem Zusammenhang sollte man sich auch
mal mit der arabischen Sprache beschäftigen und wie diese das Denken
prägt (sollte man eigentlich mit allen Kulturen machen, die man
verstehen will).
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> Glaubst Du im Ernst, im Westen wäre es besser, wenn man einen echten
> Bürgerkrieg anzetteln würde?
>
> Man sagt ja zwischen der Zivilisation und Barbarei liegen nur 48
> Stunden ohne Nahrung.
>
> Wenn all unsere Bequemlichkeiten weg sind, wenn uns kalt wird, der
> Magen knurrt und die Kinder nicht aufhören wollen zu weinen, dann
> schaltet sich irgendwann der Überlebensinstink ein.
>
> Der Mensch ist nur ein Tier, das durch Überfluss in der Lage ist
> seine Instinkte zu bändigen.
Es geht auch anders, habe ich neulich in der "Weltgeschichte" von HG
Wells gelesen. Ich such das mal eben raus.
So. (hier geht es um die Zustände nach dem Ersten Weltkrieg
____
"Überall brachen politische Unruhen aus, es gab rechts- und
linksseitige Aufstände. Wahrscheinlich hätte kein Volk außer dem
ordnungsliebenden, unterrichteten und disziplinierten deutschen einem
derartigen Sturme standzuhalten vermocht." (Band 3, S. 448, dt.
Ausgabe Berlin 1928)
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Natürlich ist die Religion in Libyen das Problem, aber auch die
patriarchale Stammesgesellschaft, die durch diese weitergetragen
wurde.
Ein arabischer Freund sagte mal zu mir: "Schau, bei uns gibt es ein
Sprichwort: Ich gegen meinen Bruder, mein Bruder und ich gegen
unseren Vater, unsere Familie gegen die meines Onkels und unser Stamm
gegen den anderen Stamm."
Sowas wie nationales Bewusstsein wie in Europa, Japan etc. gibt es
nicht, und es sind und waren gerade die sogenannten Diktatoren
(Autokraten) die dieses herzustellen versuchten. War aber eben doch
nur der coolste Hund aus dem stärksten Stamm.
So ungefähr darf man sich das vorstellen. Für gläubige Muslime gibt
es nur eine Friedenslösung: Ein Kalifat, in dem der Koran herrscht.
Dagegen haben einige Leute natürlich auch etwas.
Das Durcheinander ist nie ganz zu verstehen, weil uns diese
Denkweisen fremd sind. In diesem Zusammenhang sollte man sich auch
mal mit der arabischen Sprache beschäftigen und wie diese das Denken
prägt (sollte man eigentlich mit allen Kulturen machen, die man
verstehen will).