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  • demokratie

mehr als 1000 Beiträge seit 20.09.2004

also doch abschweifen :)

Jan Hofmann schrieb am 31. März 2005 18:52

> Andererseits ist es fraglich, das die
> Anzahl der Menschen, die in diesem Land Arbeit haben, steigen wird.
> Unterm Strich kann ich mir alleine bei diesen beiden Themen keine
> andere Entwicklung vorstellen. Zukunftsforscher hin oder her.
> Leider...

Da hast du ohne Frage recht. Aber ich weigere mich, das als negativ
zu betrachten. Es ist doch erstrebenswert, das wir älter werden
können als früher. Ich zumindest glaúbe an kein Leben nach dem Tod
und freue mich über jedes theoretische Jahr das ich länger Leben
kann. Nur sind wir woanders in die Diskussion eingestiegen. Du hast
auf meine Behauptung, das in armen Ländern die Menschen viele
Nachkommen brauchen um im Alter ihr auskommen zu haben, geantwortet
das das bei uns ja im Prinzip nicht anders wäre. Dem wiederspreche
ich, nicht dem Umstand das die Gesellschaft im Durchschnitt (habe mir
allerdings noch nicht die Mühe gemacht mal nachzuprüfen ob das auch
wirklich so ist) älter wird und die angebotene Arbeit immer weniger
wird. Nur unsere Renten sind schon (fast) immer nur zum Teil aus den
eingezahlten Rentenbeiträgen der Arbeitnehmer bezahlt worden, die
Rente wurde schon immer auch zusätzlich finanziert. Daher sehe ich
nicht die Notwendigkeit Kinder in die Welt zu setzen um die Rente
sicher zu stellen. Gerade nicht im Zusammenhang zu dem Artikel, der
ja auf die zerstörerische Kraft der Überbevölkerung bzw. des nicht
Nachhaltigen Umgangs mit der Umwelt hinweist.


> Dumm nur, daß diejenigen, bei denen man was holen könnte, sich mit
> denen, die über die Verteilung entscheiden, sehr gut verstehen. Und
> die Situation, daß sich diejenigen, die auf Umschichtung angewiesen
> sind, sich es einfach selbst bei den Reichen holen, wird kommen, aber
> das wird IMO noch etwas dauern...

Auch hier sind wir einer Meinung. Solange die sogenannte "neue Mitte"
die Politik mitträgt, da sie sich für die Gewinner dieser Politik
halten, wird sich da nichts drann ändern.
> Das muß mir auch mal einer erklären: Alleine im Irak haben
> Zigtausende gesunde Menschen ihr Leben verloren und keinen scheint es
> zu stören. Wenn aber ein Mensch, der seit 15 Jahren eine rein
> vegetative Existenz führt, seinem natürlichen Ende entegegengeführt
> wird, schreien alle. Das soll jetzt um himmelswillen nicht als
> Pamphlet pro Euthanasie verstanden werden, aber man sollte sich den
> Unterschied zwischen diesen beiden konkreten Beispielen mal durch den
> Kopf gehen lassen.
> Das perfide daran ist, daß es die gleichen Menschen sind, die den
> Krieg befürworten und das Leben dieser Frau (ist inzwischen
> gestorben) bewahren wollten.

Sicherlich gibt es auf der Welt viele Perversionen wie den Irakkrieg
da stimme ich dir zu, aber das Problem mit dem "seinen natürlichen
Ende entgegenführen" ist ein anderes. Das Problem sehe ich darin, das
Versucht wird eine Änderung der Beurteilung über die Entscheidung
"Tod oder Leben" herbei zu führen. Ganz langsam, aber sicher versucht
man die Frage der Wirtschaftlichkeit von lebenserhaltenden Maßmahmen
zu etablieren. Im Moment ist eher noch die Frage nach dem Lebenswert
für den Betroffenen der Maßstab und das ist auch meiner Meinung nach
gut so. Stell dir doch einfach nur mal vor, vieleicht selber in so
eine Situation zu kommen. Das geht schneller als man denkt. Ein
schwerer Verkehrsunfall mit Querschnittslähmung im oberen
Halswirbelbereich und schon bist du dein Leben lang Pflege und
medizintechnische Lebenserhaltung angewiesen. Dein Leben kann, je
nach deiner Lebenseinstellung, auch in diesem Zustand durchaus
lebenswert sein. Solange man jetzt diesen Masstab deiner Einstellung
zu dieser Lebenssituation gesellschaftlich akzeptiert hast du keine
Probleme. Was aber, wenn der "Terror der Ökonomie" auch in diesem
Bereich zum Masstab erhoben wird? Dann entscheiden Krankenkassen oder
Berufsgenossenschaften darüber ob du am Leben bleiben darfst. Ich
kann mir nicht Vorstellen das du raffgierige Versicherungen die
Entscheidungshoheit über dein Leben geben willst.
Du hast selber auf den Begriff Euthanasie hingewiesen, aber genau das
versteht man darunter. Ich unterstelle dir allerdings nicht das du
Euthanasie befürwortest, nur es ist in der heutigen zeit schwer
ethische Werte aufrecht zu halten, wenn man von dem Mainstreammedien
24/7 Stunden lang mit "Wirtschaft Wirtschaft über alles.." beschossen
wird.

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