Das Ziel eine EE-basierended Energiewirtschaft aufzubauen ist dem bedingungslosen Akzeptieren der "freien Marktwirtschaft" untergeordnet.
Je mehr Solar und Wind wir ausbauen, desto intensiver und dringender wird die Integration in die Verbraucherstruktur. Bisher haben konventionelle Kraftwerke die "Zappeligkeit" der EE ausgeglichen und nur im PV-Bereich sind kleine Speicher dazugekommen.
Wenn wir nun eine Energiewende machen wollen brauchen wir die volle Integration der EE. Das heisst: Speicher, Sektorenkoppelung, massiver Netzausbau, Verbrauchersteuerungen. Die Dunkelflaute ist ein Extremfall aber die Dämmerungs-Windschwach-Zeiten (abgeminderte Dunkelflaute) sind Realität, oft über Monate. Wir werden Sommer-Winter-Speicher brauchen.
In einigen Ländern wie etwa Schweden oder Finnland sind die Bedarfsspitzen derart stark von den Erzeuger-Spitzen der EE kontra-korrelierend, dass die Ausgleichs/Speicherkosten völlig untragbar werden. Siehe der near-miss eines Blackout in Schweden in der Kältewelle im Winter 2020/2021.
Die Versorgungssicherheit kostet Unsummen.
Man wird vielleicht zwangsweise zu sowas wie Sahara-Wasserstoff oder ähnlichem kommen müssen (siehe Desertec).
Ich habe jetzt auf die Schnelle keine Studien zur Hand und kann keine Zahlen auf den Tisch tun, aber mit Sicherheit wird sich der Strompreis aus EE mehr als verdoppeln. (Sobald mehr Zeit will ich mal im Internet rumsurfen um konkretes zu fnden. Oder macht ihr das auch mal und antwortet).
Dann kommt die Marktwirtschaft mit ihrer Strombörse und CO2-Zertifikaten und was nicht alles für Bürokratie und Chaos. Aber schlussendlich wird man sagen: "Leute, Kern kostet 6c/kWh und EE kosten irgendwas um 15-30. Und selbst wenn wir ganz D mit Windrädern zubauen, reichts nicht um die jetzigen Kohle /Kernkraftwerke zu ersetzen. Also, was soll das? "
Ich hab das mal für FIN abgeschätzt. Um die 1600 MW von Olkiluoto-3 mit Wind zu ersetzen müssen wir die ganze See zwischen FIN und S mit Windkraft zubauen. Undenkbar! Und warum sollte man das tun, wir müssten ja nicht nur O3 ersetzen sondern auch noch 5 weitere KKW. Und die ganzen Kohlekraftwerke auch noch.
Dann kommt die Bürgerinitiative "Weg mit dem Schrott von Don Qichote" und wir reissen alle EE ab und bauen Kernkraft.
Der wichtige Zweite Punkt ist der Paradigmenwechsel der grünen Bewegung. Um 1980 rum waren EE gedacht zur Versorgung des kleinen Mannes ohne Abhängigkeit von Stromversorger-Monopolen. Man hat dann aber schnell die Monopole akzeptiert und gesagt "ok, der Strom kann mit Profit von Stromversorgern und Netzbetreibern kommen, Hauptsache er ist EE und grün".
Nächster Schritt war dann von "renewables" umzuschwenken auf "decarbonized". Kein Mensch spricht mehr von Erneuerbaren in GB oder FIN oder S. Es geht nur um die CO2-Vermeidung. In diesem Zug werden Kernkraft und EE in einen Topf geworfen und beide hoch gelobt. Endergebnis ist dann ein grosser Windpark mit 240MW und ein "kleines" Kernkraftwerk mit 2400MW.
Die Grünen und Ökofreaks jubeln über die Windkraft die in allen Zeitungen breitgetreten wird. Still und heimlich kommt die Kernkraft wieder. Und die Grünen Öko-Naivisten kaufen sich dann auch noch die Wärmepumpen um mit "kostenloser Erdwärme" zu heizen. Währendessen reibt man sich im Kernkraftwerk vergnügt die Hände und freut sich über die naiven Ökos. Die fallen rückwärts vom Hocker wenn sie ihre Stromrechnung kriegen, rappeln sich wieder auf und sagen "na, ok, ist ja für die Umwelt".
So läuft das Ganze im Moment und lässt sich extrapolieren. Denkt mal drüber nach, liebe Leute.