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  • Twister

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Herrenmenschen?

chocochip schrieb am 29. Juli 2005 17:49

> Ich muss nur auf die Felder im Knoblausland schauen, an dem ich
> täglich mit dem Radl vorbeifahre und sehen, wer da erntet... Meistens
> sind das Polen. Warum finden sich dafür keine Deutschen bei 5 Mio
> Arbeitslosen?

> Sind wir Herrenmenschen und beschäftigen lieber Ausländer damit, um
> ohne Arbeit Stütze zu erhalten?

Komm mal wieder runter, choco.
Wenn Du die Debatte um den Erntehelfereinsatz verfolgt hast, weißt
Du, dass Bauern selbst gesagt haben, sie möchten lieber Polen etc.
weil
a) diese bereits angelernt sind (sie kommen immer wieder, wissen, was
sie tun muessen etc)
b) auch mit schmalerem Salär zufrieden sind
(das liegt daran, dass dieses schmalere Salär, nach hause gebracht,
mehr wert ist als der gleiche Betrag hier)

Zum Vergleich:
Wenn ich z.B. in München wohne und 800 Euro brutto verdiene, werde
ich ziemliche Probleme mit dem Geld bekommen ob der hohen Mieten.
Verdiene ich das gleiche in einem kleinen Dorf, in dem nicht viele
wohnen etc., so sieht die Sache anders aus.
Gleiches gilt für verschiedene Staaten.

Noch dazu:
Gerade Erntehelfer etc. sind oft Saisonarbeiter, d.h. Du arbeitest
für eine Saison, gehst mit dem Geld nach hause und gut.
Hast Du ein Land mit geringeren Lebenshaltungskosten zur Heimat, so
ist das eine gute Sache. Wohnst Du in Deutschland, hast Du 2
Probleme:
a) geringer Lohn und hohe Lebenshaltungskosten
b) ist die Arbeit zuende, wird dann logischerweise das AloG etc. auch
vom Erntehelfergehalt berechnet
Das ist natuerlich bei HartzIV jetzt nicht mehr so dramatisch, klar.
Die Frage ist aber: kann man das, was Menschen tun um Gehalt xy zu
bekommen, vergleichen ohne die Lebenssituation des Menschen zu
betrachten (wozu auch das Land, in dem er lebt, gehört?)

Das hat mit Herrenmenschen wenig zu tun - es hat mit hohen Mieten
etc. zu tun.

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