Hallo,
trotz Deiner Polemik möchte ich versuchen, Dir sachlich zu antworten.
saxonia schrieb am 30. Juli 2005 0:19
> nxj schrieb am 29. Juli 2005 11:03
>
> > Es kann nur noch darum gehen, den unvermeidlichen Wohlstandsverlust
> > gleichmäßig zu verteilen.
> >
> Meinst Du damit auch die rund 800.000 Multimillionäre?
Ja natürlich!
> Und wie stellst Du Dir das konkret vor?
Da gibt es mindestens zwei Probleme.
1. Unser derzeitige Steuersystem gibt gerade Reichen und Superreichen
die Möglichkeit sich arm zu rechnen.
Im Schnitt zahlen Reiche trotz nominal 43% Spitzensteuersatz ca 20%
Steuern. Mit fallender Tendenz bei wachsendem Reichtum.
Wenn man jetzt ernsthaft den nominalen Spitzensteuersatz senkt und
gleichzeitig Ausnahmen streicht, dann bedeutet das für viele Reiche
eine *reale* Steuererhöhung. *Deswegen* finde ich aktuelle Debatten
um die Höhe des nominalen Steuersatzes kurzsichtig und verlogen.
2. Gerade bei Reichen und Superreichen liegt das Vermögen zum
kleineren Teil als Bargeld vor.
Beispiel: die Eigentümer von BMW. Definitiv reich. Aber in
BMW-Aktien. Verkaufen bringt nichts, weil dann der Kurs wg.
Überangebot in den Keller rauscht.
Also Betriebsvermögen einziehen? Jedem Rentner ein BMW-Ersatzteil
seiner Wahl schenken? Absurd.
Kurz: man muss eine Möglichkeit finden, das Reiche und Superreiche
ihre soziale Verantwortung wahrnehmen. Ich bin auf diesem Gebiet kein
Experte, aber ich könnte mit vorstellen, dass man das Verhalten des
dahinterstehenden Unternehmens mit in Betracht zieht. Z.B. Wenn
Unternehmen und/oder Eigner keine/kaum Steuern zahlen, gibt es auch
keine öffentlichen Aufträge oder Subventionen.
Wo ich BMW schon erwähnt hatte: Das hätte dann allerdings zur Folge,
dass es in Deutschland deutlich weniger Dienstwagen mit Stern und
deutlich mehr mit Propeller gäbe.
Weil das alles so kompliziert ist, sieht das Wahlprogramm der PDS ja
auch eine massive Mehrbelastung der _Normal_verdiener vor. Bei denen
ist das abgreifen einfach und dank genügend Melkvieh bringt es auch
(scheinbar) etwas.
> Lieber die Geringverdiener, Sozialhilfeempfänger und Rentner nochmal
> ordentich schütteln und den 40 Mio. Habenichtsen nur drei € pro Tag
> abknapsen. Das spült 4,3 Mrd. in die Staatskasse. Und was sind den 3
> €.? Ich bitt Sie?
> Um das gleiche Geld bei den Superreichen einzutreiben, müßte man
> jedem 54750 € im Jahr wegsteuern. Und das wäre nun wirklich
> ungerecht!
Darf ich den Sarkasmus, denn ich gefunden habe, behalten?
Grundsätzlich trifft leider jede beliebige Sparmaßnahme die Armen
stärker als Reichen. Das liegt in der Natur der Dinge. Ob mir/uns das
gefällt, ist nicht relevant. Es ist so, und darüber zu lametieren
bewegt sich auf dem Niveau des Kalauers "Nieder mit Alpen. Frei Sicht
aufs Mittelmeer".
Aber wenn man daraus jetzt den Schluß zieht, dann eben nicht zu
sparen, dann wird der folgende Staatsbankrott die Armen viel härter
treffen, als die allermeisten Sparmaßnahmen es je hätten tun können.
MfG
N.
trotz Deiner Polemik möchte ich versuchen, Dir sachlich zu antworten.
saxonia schrieb am 30. Juli 2005 0:19
> nxj schrieb am 29. Juli 2005 11:03
>
> > Es kann nur noch darum gehen, den unvermeidlichen Wohlstandsverlust
> > gleichmäßig zu verteilen.
> >
> Meinst Du damit auch die rund 800.000 Multimillionäre?
Ja natürlich!
> Und wie stellst Du Dir das konkret vor?
Da gibt es mindestens zwei Probleme.
1. Unser derzeitige Steuersystem gibt gerade Reichen und Superreichen
die Möglichkeit sich arm zu rechnen.
Im Schnitt zahlen Reiche trotz nominal 43% Spitzensteuersatz ca 20%
Steuern. Mit fallender Tendenz bei wachsendem Reichtum.
Wenn man jetzt ernsthaft den nominalen Spitzensteuersatz senkt und
gleichzeitig Ausnahmen streicht, dann bedeutet das für viele Reiche
eine *reale* Steuererhöhung. *Deswegen* finde ich aktuelle Debatten
um die Höhe des nominalen Steuersatzes kurzsichtig und verlogen.
2. Gerade bei Reichen und Superreichen liegt das Vermögen zum
kleineren Teil als Bargeld vor.
Beispiel: die Eigentümer von BMW. Definitiv reich. Aber in
BMW-Aktien. Verkaufen bringt nichts, weil dann der Kurs wg.
Überangebot in den Keller rauscht.
Also Betriebsvermögen einziehen? Jedem Rentner ein BMW-Ersatzteil
seiner Wahl schenken? Absurd.
Kurz: man muss eine Möglichkeit finden, das Reiche und Superreiche
ihre soziale Verantwortung wahrnehmen. Ich bin auf diesem Gebiet kein
Experte, aber ich könnte mit vorstellen, dass man das Verhalten des
dahinterstehenden Unternehmens mit in Betracht zieht. Z.B. Wenn
Unternehmen und/oder Eigner keine/kaum Steuern zahlen, gibt es auch
keine öffentlichen Aufträge oder Subventionen.
Wo ich BMW schon erwähnt hatte: Das hätte dann allerdings zur Folge,
dass es in Deutschland deutlich weniger Dienstwagen mit Stern und
deutlich mehr mit Propeller gäbe.
Weil das alles so kompliziert ist, sieht das Wahlprogramm der PDS ja
auch eine massive Mehrbelastung der _Normal_verdiener vor. Bei denen
ist das abgreifen einfach und dank genügend Melkvieh bringt es auch
(scheinbar) etwas.
> Lieber die Geringverdiener, Sozialhilfeempfänger und Rentner nochmal
> ordentich schütteln und den 40 Mio. Habenichtsen nur drei € pro Tag
> abknapsen. Das spült 4,3 Mrd. in die Staatskasse. Und was sind den 3
> €.? Ich bitt Sie?
> Um das gleiche Geld bei den Superreichen einzutreiben, müßte man
> jedem 54750 € im Jahr wegsteuern. Und das wäre nun wirklich
> ungerecht!
Darf ich den Sarkasmus, denn ich gefunden habe, behalten?
Grundsätzlich trifft leider jede beliebige Sparmaßnahme die Armen
stärker als Reichen. Das liegt in der Natur der Dinge. Ob mir/uns das
gefällt, ist nicht relevant. Es ist so, und darüber zu lametieren
bewegt sich auf dem Niveau des Kalauers "Nieder mit Alpen. Frei Sicht
aufs Mittelmeer".
Aber wenn man daraus jetzt den Schluß zieht, dann eben nicht zu
sparen, dann wird der folgende Staatsbankrott die Armen viel härter
treffen, als die allermeisten Sparmaßnahmen es je hätten tun können.
MfG
N.