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  • cassiel

mehr als 1000 Beiträge seit 21.09.2001

Re:

martin-2 schrieb am 29. Juli 2005 13:20
> Als im August von Woche zu Woche mehr Menschen auf die Straße gingen,
> bekamen die Politker langsam Angst. Ein Bekannter von mir, der im

Dass die Politiker die Hosen getrichen voll haben wenn sich das Volk
gegen sie einig ist, zeigt dass sie die Einführung echter (direkter)
Demokratie in stiller All-Parteien-"Koalition" mit allen Mitteln
torpedieren.

> Bundestag arbeitet, meinte zu mir, daß da ziemlich viel Unruhe
> herrschte. Die Berater der Politiker gaben die Empfehlung, still zu
> halten und die Proteste auszusitzen, da jede Reaktion eine Eskalation
> bedeuten könnte (ähnliches tut man als Politiker übrigens bei
> Machtkämpfen, wenn nichts mehr geht).

Das sollten sie doch inzwischen alle von Papa "Kohl" gelernt haben
wie man aussitzt: stillhalten ...

> Andererseits wurde ein
> sogenanntes "Lagezentrum" errichtet, mit dem Falschinformationen in
> die Presse gestreut werden sollten.

... und hinten rum intrigieren.
Spätestens wenn's draussen kalt wird oder regnet verzieht sich auch
der letzte Demonstrant von der Strasse und das Problem hat sich
erledigt. Der eigene Politikerarsch sitzt ja immer im gut geheizten,
trockenen Bundestag.
Als Extra stellt man dann die Demonstranten bei Interviews, falls
Fragen kommen, wahlweise als bedauernswerte Irre oder arbeitsscheues
Gesindel dar oder man betont das "ernsthafte" Anliegen der
Demonstranten und man den "Dialog" suchen müsse etc. bla bla

> Die Reaktion der Innenbehörden war ebenfalls ziemlich kopflos. In
> Berlin gab es ab der 5. Montagsdemo jede Woche Angriffe einiger
> Polizeihundertschaften (besonders wäre hier die
> 23.Einsatzhundertschaft zu nennen, die als rechtsextremer
> Schlägertrupp bundesweit bekannt ist und auch schon mal andere
> Polizisten verprügeln oder die 11.Hundertschaft, die besonders gerne
> Journalisten angreift). In Dresden und Magdeburg wurde die Strategie
> gefahren, Nazis in die Demos reinzuprügeln, um so Angst und
> Streitereien innerhalb der Bewegung zu provozieren.

Interessenspaltung gehört zum kleinen 1x1 der Politik.

> In den Medien wurde schon im August, als die Montagsdemos größer und
> größer wurden behauptet, die Montagsdemos würden abflauen. Schon bei
> der 4.Montagsdemo hieß es "kaum noch jemand nimmt an den Montagsdemos
> teil". Die Demonstranten wurden in den Medien als "verrückt",
> "irrational" und "kleine Minderheit" beschimpft. Spaltungstendenzen
> wurden durch die Medien forciert. Das hat sicherlich wesentlich zur
> Demobilisierung der Massen beigetragen. (Indymedia hat einen
> Überblick über Montagsdemo-Zahlen von August bis Oktober:
> http://de.indymedia.org/2004/10/96096.shtml)

Das komplette Programm eben.

> Es gab also im Wesentlichen 3 Strategiblöcke gegen die Montagsdemos.
> Letztlich haben sie deswegen gewirkt, weil die meisten Leute (auch
> wenn sie mit der Regierung unzufrieden sind) unkritisch die
> Minstreammedien konsumieren und sich das Gefühl der
> Hoffnungslosigkeit in die Köpfe hineinmanipulieren liessen.

Und aus diesem Grund sind pseudo-kritische Sendungen wie "Monitor" &
Co. und scheinbar harmlose Nachrichtensendungen wie Tagesschau etc.
weitaus gefährlicher, weil sie das kritische Potential in der
Bevölkerung abfischen und ruhigstellen.

[...]

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