Der Artikel ignoriert, dass es nach dem 2. Weltkrieg und in Einzelfällen auch davor demokratische Rechtsstaaten gegeben hat die funktioniert haben. Dabei erwarte ich als Minimum, dass sowohl Demokratie als auch Rechtstaatlichkeit stabil bleiben und wie das Grundgesetz schon sagt die Würde des Menschen unantastbar bleibt. Als nach dem Ende des 2. Weltkrieges die öffentliche Meinung sehr mehrheitlich von dem Gedanken geprägt war, dass es nie wieder Faschismus und Krieg geben sollte haben die Menschen Regeln wie z.B. die 5 % Klausel beschlossen die dazu dienen sollten diese Ziele zu erreichen. Eine andere Erkenntnis dieser Zeit war, dass die britische Demokratie unter der Informationsvermittlung durch die BBC die nach dem Ideal der Fairness aufgestellt war funktioniert hatte während andere Demokratien, die es im wesentlichen Geschäftsleuten überlassen hatten die Informationsvermittlung als reines Geschäftsmodell zu betreiben in den Faschismus gefallen sind. So wurden nach dem 2. Weltkrieg praktisch in allen westlichen europäischen Demokratien Mediengesetze nach britischem Vorbild eingeführt und in allen diesen Staaten blieben auch Demokratie und Rechtstaatlichkeit stabil bis Anfang der 80 Jahre Sateliten- und Kabelfernsehen aufkam und beschlossen wurde, dass der Fairness also auch dem Pluralismus verpflichtete Medienräte für die vielen Sender zu teuer wären und es entstand eine Alternativlos Berichterstattung die nicht nur grundsätzlich wegen der Alternativlosigkeit abzulehnen ist, sondern vor Allem auch deswegen weil das Weltbild das hier als alternativlos vermittelt wurde dem Weltbild der Hugenbergpresse unter deren Einfluss Hitler an die Macht gekommen war sehr ähnlich ist. In der Folge entstand in diesen ganzen westlichen europäischen Demokratien wieder ein bedrohliches Maß an Faschismus und es ist zu beachten, dass es um sehr unterschiedlich konstruierte Demokratien geht. Es spielt also offenbar keine Rolle ob es sich um parlamentarische Demokratien in auch ganz unterschiedlichen Ausformungen wie der britischen oder der deutschen Demokratie handelt oder um eine präsidiale wie z.B. in Frankreich. Alleine die Regulierung der Medienwelt ist offensichtlich das einzige Kriterium dafür ob ein demokratischer Rechtstaat stabil bleibt oder in Faschismus und Diktatur versinkt. Auch die 5 % Klausel wirkt offenbar nicht so wie erwartet, denn davon hatte man sich versprochen, dass Parlamente nicht so zerstückeln, dass Koalitionsbildung unmöglich wird. Auch dies ist offensichtlich trotz 5% Klausel wieder Realität. Die Realität ist aber der eizig interessante Maßstab ob ein Model richtig oder falsch ist und der Artikel ignoriert die Realität der stabilen demokratischen Rechtsstaaten in dem Zeitraum der Medienwelten nach BBC Vorbild.