Im April berichteten Nato-nahe polnische Medien, wie der zu Springer gehörende "businessinsider.pl", unter Berufung auf das rumänische Investigativ-Portal "Ziara", dass freiwillige Kämpfer auf der Seite der Ukraine je nach Ausbildungsstand 1000 bis 2000 Dollar täglich verdienen können.
Laut dem ukrainischen Konsuls in Danzig meldeten sich in dieser Zeit auch allein in seinem Konsulat täglich einige Dutzend Leute, zumeist Reservisten mit diversen Militär.Erfahrungen.
Zwischenzeitlich war es ruhig geworden um die Verdienstmöglichkeiten in den internationalen Einheiten der Ukraine. Anfang 2023 gab es jedoch Korrekturmeldungen wiederum Nato-naher Portale. Nach ihnen liegt der Verdienst der polnischen Freiwilligen an der Front nur bei 360 Zloty (= ca. 80 Euro) am Tag. Demgegenüber hatte die Nato-nahe Gazeta Wyborcza allerdings zuvor berichtet, dass ein einfacher ukrainischer Soldat ca. 12.000 Zloty im Monat bekommt.
Zwischenzeitlich unterliegen polnische Medien und polnisches Internet einem mehr oder strengem Zensur-Regiment. Seriöse Informationen über die Anzahl der in der Ukraine kämpfenden Polen und ihrer Entlohnung gibt es eigentlich nicht (mehr).
Wenn allerdings in dem Artikel anklingt, dass die Polen in der Ukraine sich als Kämpfer für die Freiheit Europas sehen, ist das eine Wunschvorstellung. Denn gerade viele polnische Nationalisten können mit dem (wirtschafts- und geopolitisch motivierten) Schmusekurs der Warschauer Regierung mit Kiew nichts anfangen. Das hängt mit der unbewäItigten ukrainisch-polnischen Vergangenheit, aber auch der Privilegierung der Ukrainer in Polen zusammen. Die Regierung reagierte darauf u. a., in dem sie selbst von in Sammelunterkünften untergebrachten Ukrainern eine Kostenbeteiligung verlagt.
Dennoch kommt es Immer wieder zu Unmutsäusserungen von Polen gegenüber ukrainischen Symbolen. In Krakau wehrt sich sogar eine Bürgerinitiative gegen die regelmässigen "Solidaritäts"-Kundgebungen auf dem Marktplatz. Auch die Blockade ukrainischer Getreidelieferungen an den Grenzübergängen hatte ohne Zweifel einen politischen Aspekt. Speziell aus grenznahen Städten wie Chelm, Przemysl oder Lublin gibt es immer wieder Berichte über eine äusserst gereizte Stimmung gegenüber den Ukrainern.